Do, 18:30
AS
Literarische Selbstverfassungen – drei Anläufe in drei Lesungen (1 und 2)
Literarische Selbstverfassungen – drei Anläufe in drei Lesungen:
GERALD GANGLBAUER (Ursprung, Stmk.) ICH BIN EINE REISE. Eine autobiographische Montage (gangan, 2014) •
KARIN SPIELHOFER (Wien) AUSFALL DER SCHWERKRAFT. Eine Selbsterfindung (Klever, 2015)
In seiner »autobiografischen Montage über Leben, Liebe, Leidenschaft – und Parkinson« verbindet der Verleger, Reisende und Aktivist Gerald Ganglbauer Texte, die er im Lauf von vier Jahrzehnten geschrieben und verschiedentlich veröffentlicht hat, mit Fotografien, die seine Lebensphasen und vielfachen Reisen durch die Welt dokumentieren, zu einer Art Zwischenbilanz und Album seines bisherigen Lebens. Jugenderinnerungen wechseln mit Momentaufnahmen späterer Lebenssituationen ab, allmählich werden die Lebenslinien sichtbar: Entdeckungslust und Freude an der Freiheit, der Verständigung mit Menschen aller Art, an der Liebe und, im letzten Jahrzehnt, die Spuren der Parkinson-Krankheit, der er jedoch all seine praktische und kommunikative Lebenserfahrung entgegensetzt. Als Zeugnis dieser unbändigen Freude an der Mitteilung blitzt im Text die direkte Ansprache der Leserinnen und Leser des Buches immer wieder auf.
Gerald Ganglbauer, *1958 in Graz, Studium der Kommunikationswissenschaft, Journalismus, Mediensoziologie in Graz und der Informationstechnologie in Sydney. Mitbegründer und Herausgeber der Literaturzeitschrift perspektive, 1984 Gründung des gangan Verlags, lebte 1989–2013 in Sydney und Perth, seit 2013 am Stadtrand von Graz. Nach der Krankheitsdiagnose Parkinson Gründung von Selbsthilfegruppen in Australien und Österreich.
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In Karin Spielhofers autofiktivem Projekt werden die biografischen Schichten einer Frau – bezogen auf Lebenslagen, biografisches Alter, gesellschaftspolitische Zeitlagen – in vier Abschnitten offengelegt: zwischen »Tatendrang« und »Trudeln«, Tatsachen oder Erfindungen, immer wieder von neuem ansetzend, als Erzählung, in lyrischen Strukturen, als Gedankenverläufe.
In der Lage verortet das Schwanken und Schwenken ihrer Stimmungen – mit poetischen Hochsprüngen, wenn das Planen auslässt. Außer Stand versetzt in die Kindheit: Absprung und Flucht in Geschichten. Aus der Fassung lässt sie in Form bringen und aus der Form fallen; ein Suchen, Verirren, Wiederaufnehmen der Orientierung. Vor Ort findet ein Erinnerungsspiel in einer Bilderlandschaft statt – sesshaftes Reisen an einen Ort.
Karin Spielhofer, *1942, aufgewachsen in Haugsdorf/NÖ, lebt in Wien. Studium der deutschen und englischen Literaturwissenschaft und der Erziehungswissenschaft. Projekte im Bildungsbereich, Seminar- und Beratungsarbeit. Prosaveröffentlichungen und Hörspiele (ORF), Sprache-Musik-Werke in Zusammenarbeit mit Musikerinnen, zuletzt erschien: Dort her. Lyrikerzählung (2009); wie viele Zungen (Hörbuch, 2010); Vergiss Salome (mit Iris ter Schiphorst, 2012).
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