Do, 19:00
Literatur
Hör! Spiel! Festival: Helmut Peschina, Elisabeth Weilenmann
19.00
Elisabeth Weilenmann über Casanova Matador Text: Petschinka, Rafael Sanchez. Regie: Petschinka. WDR/ORF 2000
Helmut Peschina über Fünf Mann Menschen Text: Ernst Jandl, Friederike Mayröcker. Regie: Peter Michel Ladiges. SWF 1968
20.00
Hörspiel als Text
Helmut Peschina
Elisabeth Weilenmann
Gespräch mit Hörbeispielen
Die Hörspielgeschichte begann ohne genuine Hörspieltexte: Grundlage der »Sendespiele« in den 1920er Jahren waren zumeist Theatertexte, die in verteilten Rollen und mit geringem szenischen Aufwand im Studio live interpretiert wurden. Auch als eigens fürs Hörspiel geschrieben wurde, blieben Bearbeitungen von Werken der Literaturgeschichte selbstverständlicher Teil der Programme. Eine neuere Entwicklung ist die starke mediale Präsenz mehrteiliger Adaptionen umfangreicher Prosawerke (etwa von R. Musil, J. Joyce, T. Pynchon), die mitunter bereits von Hörbuchverlagen co-produziert werden. Bei manchen Hörspielschaffenden stehen diese Bearbeitungen im Verdacht, die »Originalhörspiele« schleichend zu verdrängen; bei Hörer*innen erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Was spricht, abseits der ökonomischen Seite, für die Bearbeitung von Texten fürs Hörspiel? Und was macht einen Hörspieltext überhaupt aus?
Helmut Peschina hat neben eigenen Hörspieltexten viele Bearbeitungen verfasst und überblickt mehrere Jahrzehnte Hörspielpraxis. Elisabeth Weilenmann hat in ihrer jungen Radiobiografie bereits die unterschiedlichsten Rollen und Perspektiven eingenommen: Sie produzierte zunächst (Kurz-)Hörspiele selbst und realisiert heute als Autorin, Regisseurin und Bearbeiterin Hörspiele bei öffentlich-rechtlichen Sendern.
Helmut Peschina, *1943. Theater-, Hörspiel-, Drehbuchautor, Herausgeber. Leitete viele Jahre die Hörspieltage in Niederösterreich. Mehrfach ausgezeichnete Hörspielbearbeitungen – u.a.: Der Wassermann. Nach dem Hörspielfragment von Marlen Haushofer (ORF/NDR 2000); H. Lebert: Die Wolfshaut (NDR/DLR/ORF 2004); mehrfach Werke von J. Roth. Zuletzt: Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig – Joseph Roth. Regie: Harald Krewer (ORF 2019); Antigone. A Poem. Nach Sophokles. Regie: Elisabeth Weilenmann (ORF 2020).
Elisabeth Weilenmann (ehem. Putz), *1982, Autorin, Regisseurin, Journalistin. Hörspielregie und -bearbeitungen zuletzt (u.a.): Gabriele Kögl: Höllenkinder (Prix Europa, ORF 2018); Robert Seethaler: Ein ganzes Leben (SRF/ORF 2019). Regie u.a.: Mein Körper ist ein Schlachtfeld (ORF 2008); Lacan. Une maladie d’amour (RBB/ORF 2011).
Das diesjährige Hör! Spiel! Festival nutzt die Gunst der Stunde und konzentriert sich aufs Gespräch im kleinen Kreis. Hörspielschaffende stellen an vier Abenden eine ihnen wichtige »fremde« Hörspielproduktion vor und sprechen über ihre eigene Arbeit. Jeder Abend hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Außerdem sollen an zwei Sonntagnachmittagen Hörspiele in ganzer Länge zu hören sein. In Verbindung von Hörspielgeschichte und -gegenwart, im Sprechen über Ästhetik, über Methoden der Text- und der Studioarbeit, über Bedingungen der Produktion und Rezeption soll eine Art Mosaik des zeitgenössischen Hörspiels entstehen.
Annalena Stabauer | Konzept, Moderation, Programmtexte
Die vier Festivalabende werden live gestreamt. Die Sonntagnachmittage können aus rechtlichen Gründen nicht gestreamt werden und müssen entfallen, sollte keine Publikumspräsenz gestattet sein.
Mit Dank an ORF, DLR, SRF, HR, NDR, WDR, SWR, BR, MDR, SR und das DRA. In Zusammenarbeit mit DLF Kultur.
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.