Di, 19:00
Literatur
Hör! Spiel! Festival: Lucas Cejpek, Andreas Jungwirth
19.00
Andreas Jungwirth über Atlas Text: Thomas Köck. Regie: Heike Tauch. MDR 2020
Lucas Cejpek über Preislied von Paul Wühr. BR/NDR 1971
20.00
Altes Neues Hörspiel?
Lucas Cejpek
Andreas Jungwirth
Gespräch mit Hörbeispielen
Worthörspiel, literarisches Hörspiel, Dialog-Hörspiel, Schallspiel, Neues Hörspiel, O-Ton-Hörspiel, Pop-Hörspiel – wie unterschiedlich Hörspiel in seiner Geschichte geklungen hat, zeigt sich auch an zahlreichen Versuchen, diese Vielfalt begrifflich abzubilden. Dabei war kaum ein anderer Begriff so polemisch gemeint wie jener des Neuen Hörspiels, das ab Mitte der 60er Jahre antrat, das als ästhetisch unzeitgemäß und politisch restaurativ empfundene wortorientierte Hörspiel abzulösen. Charakteristisch für dieses »Neue« war eine experimentelle Grundhaltung, das Prinzip einer Gleichwertigkeit von Sprache, Musik und Geräusch, ein kompositorischer Einsatz von Stereophonie und Schnitt. Ablöse gab es letztlich keine: Das Hörspielschaffen heute ist durch ein gleichberechtigtes Neben- und Ineinander verschiedenster Formen und künstlerischer Interessen geprägt. Lassen sich dennoch Tendenzen heraushören? Wie wirkt sich etwa Digitalisierung ästhetisch auf das Hörspiel aus? Welche Impulse mag es gegenwärtig von Strömungen in anderen Künsten empfangen?
Lucas Cejpek schrieb selbst fürs Hörspiel und hat als Hörspiel- und Theaterregisseur Erfahrung mit den Einflusskräften zwischen den Künsten. Andreas Jungwirth ist ebenfalls Hörspielautor und -regisseur mit Erfahrungen am Theater und hat zudem durch seine Moderatorentätigkeit ein Ohr in der »freien« Hörspielszene außerhalb der Sender.
Lucas Cejpek, *1956, erste Theaterarbeiten während Germanistikstudiums in Graz, seit 1983 Radioarbeiten für den ORF – u.a.: Sirenen und Sirenen intim (2005); Einsingzimmer (mit Annette Schönmüller, 2008); Regie zuletzt: Margret Kreidl: Eine Schwalbe falten (2017) und Gesellschaft im Kasten (2019). Gesprächsbücher mit dem Autor und O-Ton-Pionier Paul Wühr. Jüngstes Buch: Umkreisung (2020).
Andreas Jungwirth, *1967, u.a. Schauspielstudium, ab 1992 Auftritte mit dem »Kleintheater Zwirn«, einem Duo für Dada und Neue Musik. 2012–2016 Reihe Hörspielhaus im Schauspielhaus Wien. Hörspiele (u.a.): Alleine bin ich viel. Regie: Harald Krewer (DLR 2011); Döbeln. Regie: Heike Tauch (MDR 2013); Auf die Natur kann man nicht böse sein. Regie: Steffen Moratz (HR/MDR 2019); Regie zuletzt: Thomas Arzt: Laute Nächte (ORF 2020). Jüngstes Buch: Wir haben keinen Kontakt mehr (2019).
Das diesjährige Hör! Spiel! Festival nutzt die Gunst der Stunde und konzentriert sich aufs Gespräch im kleinen Kreis. Hörspielschaffende stellen an vier Abenden eine ihnen wichtige »fremde« Hörspielproduktion vor und sprechen über ihre eigene Arbeit. Jeder Abend hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Außerdem sollen an zwei Sonntagnachmittagen Hörspiele in ganzer Länge zu hören sein. In Verbindung von Hörspielgeschichte und -gegenwart, im Sprechen über Ästhetik, über Methoden der Text- und der Studioarbeit, über Bedingungen der Produktion und Rezeption soll eine Art Mosaik des zeitgenössischen Hörspiels entstehen.
Annalena Stabauer | Konzept, Moderation, Programmtexte
Die vier Festivalabende werden live gestreamt. Die Sonntagnachmittage können aus rechtlichen Gründen nicht gestreamt werden und müssen entfallen, sollte keine Publikumspräsenz gestattet sein.
Mit Dank an ORF, DLR, SRF, HR, NDR, WDR, SWR, BR, MDR, SR und das DRA. In Zusammenarbeit mit DLF Kultur.
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.