So, 15:00
Literatur
Literatur im Herbst: DIE KRAFT DER LITERATUR – Tag 3
Die 30. Ausgabe des Herbstfestivals der Alten Schmiede wird nicht wie in den vergangenen Jahren im Theater Odeon sondern per Livestream von 20. bis 22. November aus der Schmiedewerkstatt in der Schönlaterngasse stattfinden.
Zu den Themenfeldern Literatur und Krieg und Literatur und Flucht sind am Sonntag ab 15.00 Uhr dann Friedrich Orter und Dževad Karahasan im Gespräch, Ilija Trojanow stellt Abbas Khiders Roman Palast der Miserablen vor und José F. A. Oliver Karina Sainz Borgos Nacht in Caracas.
Dževad Karahasan, *1953 in Duvno/ehem. Jugoslawien, ist Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Übersetzer, lehrt Literaturtheorie an der Universität Sarajevo, lebt in Graz und Sarajevo. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt 2020. In deutscher Übersetzung: Tagebuch der Aussiedlung. Essays (1993); Schahrijârs Ring. Roman einer Liebe (1997); Sara und Serafina. Roman (2000); Das Buch der Gärten. Grenzgänge zwischen Islam und Christentum (2002); Der nächtliche Rat. Roman (2006); Berichte aus der dunklen Welt. Prosa (2007); Die Schatten der Städte. Essays (2010); Der Trost des Nachthimmels. Roman (2016); Ein Haus für die Müden. Fünf Geschichten (2019).
Abbas Khider, *1973 in Bagdad/Irak. Aufgrund politischer Aktivitäten wurde er zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt und ging nach seiner Entlassung 1996 ins Exil. Es folgten Stationen in mehreren Ländern, bis er 2000 in Deutschland Asyl fand. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam, Leitung von Schreibwerkstätten für junge arabische Autoren. Zahlreiche Auszeichnungen: Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil, Nelly-Sachs-Preis, Adelbert-von-Chamisso-Preis. Publikationen: Der falsche Inder. Roman (2008); Die Orangen des Präsidenten. Roman (2011); Brief in die Auberginenrepublik. Roman (2013); Ohrfeige. Roman (2016); Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch (2019); Palast der Miserablen. Roman (2020).
José F. A. Oliver, *1961 in Hausach/Deutschland, wo er auch lebt. Wuchs als Sohn einer spanischen Gastarbeiterfamilie zweisprachig auf; Studium der Romanistik, Germanistik und Philosophie an der Universität Freiburg im Breisgau. Er entwickelte Schreibwerkstätten für Schulen und initiierte das Literaturfest Hausacher LeseLenz. Für seine Gedichte, Kurzprosa und Essays erhielt er zahlreiche Auszeichnungen – u. a.: Adelbert-von-Chamisso-Preis, Basler Lyrikpreis, Liliencron-Dozentur für Lyrik. Jüngste Veröffentlichungen: Fremdenzimmer. Essays (2015); wundgewähr. Gedichte (2018); zum Bleiben, wie zum Wandern – Hölderlin, theurer Freund (mit Mikael Vogel, 2020).
Karina Sainz Borgo, *1982 in Caracas/Venezuela, wo sie Sozialwissenschaften studierte; lebt seit 2006 in Madrid. Als Journalistin und Bloggerin schreibt sie für spanische und lateinamerikanische Zeitungen, v. a. über politische Themen. Die Rechte ihres ersten auf Deutsch erschienenen Romans Nacht in Caracas (2019) waren bereits vor Erscheinen der spanischen Originalausgabe in 22 Länder verkauft.
Friedrich Orter, *1949 in Sankt Georgen im Lavanttal, lebt als Autor und Journalist in Wien. Studium der Slawistik, Geschichtswissenschaft, Germanistik und Philosophie. Er berichtete für den ORF viele Jahre aus Krisengebieten weltweit. Für sein Lebenswerk erhielt er u. a. den Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis, den Concordia-Preis für Menschenrechte und zuletzt den Axel-Corti-Preis. Jüngste Publikationen: Aufwachen! Europa und die neue Weltunordnung – Eine Streitschrift (2016); Der Vogelhändler von Kabul (2017).
Ilija Trojanow, *1965 in Sofia, floh 1971 mit seiner Familie nach Deutschland, wuchs dort und in Kenia auf. Er studierte Rechtswissenschaften und Ethnologie, gründete einen Verlag, lebte in Mumbai und Kapstadt. Seine Romane, Reisereportagen und Sachbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: Nach der Flucht. Essay (2017); Gebrauchsanweisung fürs Reisen (2018); Hilfe? Hilfe! Wege aus der globalen Krise (gem. mit Thomas Gebauer, 2018); Wer hat hier gelebt? (gem. mit Thomas Windisch und Thomas Macho, 2019); Doppelte Spur. Roman (2020).
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.