Alte Schmiede Kunstverein Wien

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Goran Ferčec, Ivica Prtenjača
26 Apr.
26.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//NEUVORSTELLUNGEN Ivica Prtenjača: Der Berg Roman. Dt. v. Klaus Detlef Olof, Folio Verlag Goran Ferčec: Wunder wird es hier keine geben Roman. Dt. v. Mascha [...]
Weitere Informationen
Katharina Geiser, Eva Schmidt
27 Apr.
27.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//NEUVORSTELLUNGEN Katharina Geiser: Unter offenem Himmel Roman, Jung und Jung Verlag Eva Schmidt: Die Welt gegenüber Erzählungen, Jung und Jung Verlag Moderation: Johannes Tröndle
Weitere Informationen
Max Nagl MN5
28 Apr.
28.4.2021    
20:00
Musik
  • Musikveranstaltungen
//JAZZ Max Nagl Saxophon / Martin Eberle Trompete /Phil Yaeger Posaune / Georg Vogel Klavier / Gregor Aufmesser Bass
Weitere Informationen
Helmut Neundlinger liest Karl Wiesinger
29 Apr.
29.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//DICHTER LIEST DICHTER Helmut Neundlinger liest und kommentiert Karl Wiesinger Moderation: Johanna Öttl
Weitere Informationen
Aritmie
30 Apr.
30.4.2021    
20:00
Musik
  • Musikveranstaltungen
  • Wien Modern
//MULTIMEDIA Gianluca Iadema Komposition, Klavier, Video, Elektronik
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Veranstaltungen am 26.4.2021
26 Apr.
Goran Ferčec, Ivica Prtenjača
26 Apr. 21
1010 Wien
Veranstaltungen am 27.4.2021
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Katharina Geiser, Eva Schmidt
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1010 Wien
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Max Nagl MN5
28 Apr. 21
1010 Wien
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Helmut Neundlinger liest Karl Wiesinger
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1010 Wien
Veranstaltungen » Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945: 78. Grundbuch

20. Oktober 2020 By KVAS

Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945: 78. Grundbuch

20.10.2020
Di., 19:00
Literatur

Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945: 78. Grundbuch

Hertha Kräftner: Kühle Sterne. Gedichte, Prosa, Briefe (Hg. Gerhard Altmann, Max Blaeulich, Wieser Verlag 1997)

Lesung und Kommentar: Judith Nika Pfeifer 

Referat: Gisela Steinlechner

Redaktion und Moderation: Klaus Kastberger, Kurt Neumann

Gemeinsam mit dem StifterHaus Linz (22.10., 19.30 Uhr)

Welche Maßstäbe kann man anlegen an das Werk einer Autorin, die sich mit 23 Jahren das Leben nahm? Es scheint fast unmöglich, die Texte Hertha Kräftners (1928 – 1951) nicht unter dem Vorzeichen ihres frühen tragischen Todes zu lesen, als das literarische Vermächtnis einer Un- oder Frühvollendeten, das deutlich den Stempel seiner kurz bemessenen Entstehungszeit zwischen 1946 und 1951 trägt: jener durch extreme Verwerfungen, Not, Verdrängung und Aufbruchsfantasien geprägten Nachkriegsatmosphäre, in der Hertha Kräftner in der literarischen Szene Wiens Fuß zu fassen begann. Wahrgenommen wurde sie vor allem als Lyrikerin, in ihren frühen Gedichten klingen die Einflüsse von Rilke und Trakl an, aber auch Célan, Paul Eluard, Benjamin Pérét oder Georg Heym sind wichtige Referenzen.12 Jahre nach ihrem Tod erschien eine erste Werkauswahl unter dem Titel „Warum hier? Warum heute?“, doch erst mit der 1997 von Gerhard Altmann und Max Blauelich besorgten Werkausgabe „Kühle Sterne“ wurde Hertha Kräftners literarische Produktion in ihrer ganzen Vielfältigkeit, ihrer stimmlichen Prägnanz und zunehmenden Eigenständigkeit greifbar.

Gedichte, Tagebucheintragungen, Romanentwurf, Kurzprosa, Erzählungen und Briefe sind hier, ihrem Entstehungsdatum folgend, unmittelbar nebeneinandergestellt, wodurch Leben und Werk der Autorin in der Art eines „postumen Romans“ (Gerald Bisinger) lückenlos ineinander gespiegelt und verzwirnt erscheinen. Diese Herausgeber-„Komposition“, die sich eng an die Logik des Biografischen anlehnt, wurde durchaus auch kritisch wahrgenommen, heute, über zwei Jahrzehnte später, lässt sich ein neuer Blick auf die „Kühlen Sterne“ Hertha Kräftners werfen. (Gisela Steinlechner)

Klaus Kastberger hatte die Werkausgabe 1997 rezensiert und u.a. geschrieben:
Ab Herbst 1950 schreibt Kräftner ihr bekanntesten und wohl auch besten Texte. Abseits stilistischer Beeinflussung findet sie einen unverwechselbaren Ton, um die Einzigartigkeit ihres Erlebens umzusetzen. Es entsteht eine Serie von “Litaneien”, in denen die verlorenen Außenwelt in stiller, vor sich hingesprochener Art beschworen wird. Die Art dieses Schreibens erfaßt spezifische Lebens- und Leidensmomente, in ihr setzen sich erlebte Stimmungen weniger zu avancierter Formgebung als vielmehr zu einer direkt wirksamen Bildersprache um. „Wenn ich mich getötet haben werde … “ – mit diesen Worten beginnt ein im März 1951 geschriebener Prosatext, der an dem Schicksal, das Hertha Kräftner über sich verhängt, keinen Zweifel aufkommen läßt. Freunde und Bekannte werden, so mutmaßt der Text, Motive zu ergründen suchen: Die Melancholie oder Traumata würden genannt werden, ebenso wie eine völlige Ursachlosigkeit. Dabei käme es – laut Kräftner – auf solche Spekulationen nicht an: „Die wirkliche Ursache, warum der Tod einen trifft, zu wissen, ist niemals möglich; wirklich und ausschlaggebend ist nur, daß der Tod auch nach Teheran kommt.“

Hertha Kräftner, *1928, † 1951 in Wien; lebt von 1936 bis 1946 in Mattersburg, Studium der Germanistik und Anglistik, erste Gedichte 1946, 1948 erste Veröffentlichung in Hermann Hakels Zeitschrift Lynkeus. 1950 Kontakt zu Hans Weigel; beendet ihr Leben mit einer Überdosis Schlaftabletten.

Judith Nika Pfeifer, *1975; lebt in Wien und Berlin, schreibt Lyrik, Prosa, szenische Texte; Kunstprojekte. Buchpublikationen: Tucsonics (2019); Violante (2017); manchmal passiert minutenlang auch gar nichts – Gedichte (2015); zwischen (2014); nichts ist wichtiger. ding kleines du (2012).

Gisela Steinlechner, * 1961, lebt als Literaturwissenschaftlerin, Kulturpublizistin und Ausstellungskuratorin in Wien. Von 1992 – 2007 Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut in Wien. Publikationen und Forschungsschwerpunkte u.a. zu Ästhetik der Avantgarde, Beziehungen zwischen Literatur, Psychoanalyse und Psychiatrie, österr. Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, Art Brut. Zuletzt erschien: (Hg.) Ernst Herbeck: Der Hase!!!! Ausgewählte Texte (2013, erweiterte Neuauflage Herbst 2020).


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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede

Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.

 

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