Do, 19:00
Literatur
Die andere Seite der Entfremdung. Bildung, Emanzipation und Literatur (2)
StreitBar
Andrea Winkler
Helmut Neundlinger
Moderation: Johanna Öttl
In Romanen wie Obermüllers Ein verlorener Sohn entkommen Figuren der Enge ihres Herkunftsmilieus über den sogenannten zweiten Bildungsweg, eine höhere schulische oder universitäre Ausbildung im Erwachsenenalter. Der Ausbruch geht jedoch oft mit einer Art Verrat einher, der die Figuren zu ›Klassenflüchtlingen‹ werden lässt – sie entfremden sich von dem Umfeld ihrer Herkunft, werden jedoch auch in ihrer neuen Lebenswelt nicht heimisch. In der österreichischen ›Antiheimatliteratur‹ der 1970er und 1980er Jahre spielt dies ebenso eine Rolle wie in zeitgenössischer französischer Literatur wie etwa in Annie Ernaux‘ Die Jahre (2008). Verschiedene Begriffe von Bildung und Bildungsbiografien, von Entfremdung und Herkunft werden in der Literatur unterschiedlich verhandelt – ein nach wie vor gültiger Bezugspunkt für Bildungserzählungen ist etwa Henry David Thoreaus Walden. Ein Leben mit der Natur (1854). Andrea Winkler und Helmut Neundlinger diskutieren ausgehend von den von ihnen gewählten Texten von Thoreau und Ernaux über Bildung, Emanzipation und Literatur.
Andrea Winkler, *1972, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien, wo sie heute als freie Autorin lebt. Zuletzt erschien: Die Frau auf meiner Schulter. Roman (2018).
Helmut Neundlinger, *1973, veröffentlicht Lyrik, Prosa, Essays; Literaturwissenschaftler und Musiker; zahlreiche Herausgeberschaften. Roman: Eins zwei Fittipaldi (2018).
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.