Do., 18:00
Literatur
Die Gegenwart des Roten Wien: Musik
Mieze Medusa
Wolfgang Fichna
Moderation: Susana Zapke
Konzept und Redaktion: Gernot Waldner
»Die politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Brechungen, die Wunden des Kriegs und der Trübsinn des Alltags wurden durch das offizielle Ausrichten von Musikfesten, wie sie zuvor in Wien in diesem Ausmaß nicht da gewesen waren, kompensatorisch aufgehoben.« So schreibt Susana Zapke in ihrem Essay zur musikalischen Proletariatskultur, erschienen im Katalog zur Ausstellung Das Rote Wien. 1919-1934.
Mieze Medusa, *1975, Autorin und Rapperin. Vorreiterin und Mitgestalterin der österreichischen Poetry-Slam-Szene.
Wolfgang Fichna ist Historiker und beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Musik, Wiener Popkultur und der Geschichte des Alpinismus. Publikationen zum Thema: „They Say I’m Different …“. Popularmusik, Szenen und ihre AkteurInnen (hg. mit Rosa Reitsamer, 2011); David Josef Bach. Die Vermittlung der Musik der Moderne in der sozialdemokratischen Kulturpolitik (In: Schwarz/Spitaler/Wikidal [Hg.]: Das Rote Wien 1919–1934. Ideen, Debatten, Praxis. 2019, S. 348–351.)
Susana Zapke, seit 2009 Professorin für Musikwissenschaft an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien; Prorektorin und Vorstand des Instituts für Wissenschaft und Forschung an derselbigen 2014–2019. Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Interactive Music Mapping Vienna. 1945 up to the present day (FWF-Forschungsprojekt), Das Rote Wien und die Utopie einer Arbeiterkultur. Zuletzt erschienen: Partituren der Städte (mit S. Schmidl, 2015), Urbane Polyphonie. Lebens(t)raum Stadt (2018).
Vor hundert Jahren gewann die Sozialdemokratie bei den ersten freien Wahlen in Wien die absolute Mehrheit. Damit begann eines der größten sozialen Experimente der Zwischenkriegszeit, in dem Kultur eine zentrale Rolle spielte, da man den Sozialismus durch demokratische Bildung zu realisieren versuchte. Das Rote Wien scheiterte an der Weltwirtschaftskrise und an politischen Gegnern. Was ist von seiner Kultur übrig geblieben? Welche Kontinuitäten gibt es, welche Brüche? Wo erscheint das Neue Wien alt und wo das aktuelle Wien veraltet? An fünf Abenden werden WissenschaftlerInnen, LiteratInnen und KünstlerInnen diesen Fragen in Dialogen zwischen Kunst und Wissenschaft nachgehen. (G. Waldner)
Gernot Waldner, *1982, Literaturwissenschaftler am Robert-Musil-Institut. Beteiligung an den Ausstellungen Das Rote Wien. 1919-1934 (Mitarbeit) und Geschichte und Gegenwart von ISOTYPE im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Kuration); Publikationen zu zeitgenössischer und zu Literatur der Zwischenkriegszeit. Übersetzungen aus dem Englischen und dem Italienischen.
– –
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.