Di, 18:00
Literatur
Die Gegenwart des Roten Wien: Film
Lydia Mischkulnig
Joachim Schätz
Moderation: Jan-Hendrik Müller
Konzept und Redaktion: Gernot Waldner
Am Film entzünden sich im Roten Wien Fragen politischer Medienmacht, die uns im Jahr des Ibizavideos wieder, noch immer umtreiben: Wem gehören die Bilder? Stellen neue Medien Waffen bereit oder Öffentlichkeiten her? Was anfangen mit den Gespenstern der Vergangenheit und den Wünschen einer Konsumökonomie, die mit den Bewegtbildern zirkulieren?
Lydia Mischkulnig, *1963, u.a. Studium an der Filmakademie Wien. Seit 1994 fünf Romane, jüngst Vom Gebrauch der Wünsche (2014); Die Paradiesmaschine. Erzählungen (2016).
Joachim Schätz, Filmwissenschaftler am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, Leiter des FWF-Projekts Educational Film Practice in Austria (2019–2022) der Universität Wien und des Ludwig Boltzmann Institute for Digital History. Aktuelle Publikation: Verpasstes Rendezvous im Close Up. Gegenläufige Bewegungen in der Film- und Kinopolitik des Roten Wien (in: Schwarz/Spitaler [Hg.]: Das Rote Wien. 1919–1934. Ideen. Debatten. Praxis. 2019, S. 324-327).
Jan-Hendrik Müller studierte Kulturwissenschaften, Theater- Film und Medienwissenschaft sowie Critical Studies. Nach langjähriger Mitarbeit im Filmarchiv Austria sowie der Filmsammlung des Österreichischen Filmmuseum seit 2019 im Fachbereich Theorie des Films am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien tätig. Forschungsinteressen: politischer Essay- und Dokumentarfilm, Filmmuseen und Archive, Film an der Schnittstelle zur bildenden Kunst.
Vor hundert Jahren gewann die Sozialdemokratie bei den ersten freien Wahlen in Wien die absolute Mehrheit. Damit begann eines der größten sozialen Experimente der Zwischenkriegszeit, in dem Kultur eine zentrale Rolle spielte, da man den Sozialismus durch demokratische Bildung zu realisieren versuchte. Das Rote Wien scheiterte an der Weltwirtschaftskrise und an politischen Gegnern. Was ist von seiner Kultur übrig geblieben? Welche Kontinuitäten gibt es, welche Brüche? Wo erscheint das Neue Wien alt und wo das aktuelle Wien veraltet? An fünf Abenden werden WissenschaftlerInnen, LiteratInnen und KünstlerInnen diesen Fragen in Dialogen zwischen Kunst und Wissenschaft nachgehen. (G. Waldner)
Gernot Waldner, *1982, Literaturwissenschaftler am Robert-Musil-Institut. Beteiligung an den Ausstellungen Das Rote Wien. 1919-1934 (Mitarbeit) und Geschichte und Gegenwart von ISOTYPE im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Kuration); Publikationen zu zeitgenössischer und zu Literatur der Zwischenkriegszeit. Übersetzungen aus dem Englischen und dem Italienischen.
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.