Fr, 19:00
Literatur
Grundbücher: Doris Mühringer
//LITERATURGESCHICHTE – Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945
Doris Mühringer: Es verirrt sich die Zeit (Gesammelte Werke, Vier-Viertel-Verlag)
Andrea Grill: Lesung und Kommentar
Gerhard Fuchs: Referat
Redaktion und Moderation: Klaus Kastberger, Kurt Neumann
Gemeinsam mit dem Literaturhaus Graz (9.10., 19.00 Uhr) und dem StifterHaus Linz (10.10., 19.30 Uhr) – Buchedition: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 (Hg. K. Kastberger, K. Neumann) – Erste Lieferung (2007); Zweite Lieferung (2013); Dritte Lieferung (2019)
Andrea Grill schreibt zu Doris Mühringers Gedichten: »Die Seelenhaare helfen mir dabei, Doris Mühringers Worte zu erspüren; die, welche ihr wichtig waren. Tiere sind auch dabei, Eulen, Schafe, Vögelein, ein Kalb. Eine braune Schlange. Der Mond, den alle Dichterinnen betrachten, hat bei ihr einen Wanst. Und die Menschen werden gegessen, von Würmern und Mäusen und einander … Doris Mühringer, so scheint mir, verbietet sich keinen Gedanken. Aber sie schreibt nicht alle auf. Sie überlässt es den Seelenhaaren der Leserinnen und Leser, sie aufzuspüren. Kleiner Mensch/feig wie die Muschel/du entgehst deiner Freiheit nicht. Ihre (für mich) intensivsten Gedichte beziehen sich auf Geschehnisse im 2. Weltkrieg, genauer, das Sterben im 2. Weltkrieg, das Versehrtwerden für immer, auch derjenigen, die ohne körperliche Verletzung weiterlebten. Die Dichterin wehrt sich dagegen mit rotzfrechem Humor und absurden Versen.«
Doris Mühringer, *1920 in Graz, Universitätsstudien in Wien, seit 1950 freischaffende Schriftstellerin; Lyrik, kurze Prosa, Kinderbücher. 2001 Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Sie starb 2009 in Wien. Buchpublikationen: Gedichte I (1957); Gedichte II (1969); Staub öffnet das Auge. Gedichte III (1976); Vögel die ohne Schlaf sind. Gedichte IV (1984); Das hatten die Ratten vom Schatten (1989); Reisen wir (1995); Aber jetzt zögerst du. Späte Gedichte (1999); Auf der Wiese liegend. Kinderbuch (2000); Angesiedelt im Zwischenreich. Achtzig für achtzig (2000); Ausgewählte Gedichte (2002); Es verirrt sich die Zeit. Das gesammelte Werk (Hg. Helmuth A. Niederle, 2005).
Andrea Grill, *1975 in Bad Ischl, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und Evolutionsbiologin in Wien. Neuere Buchveröffentlichungen: Das Schöne und das Notwendige (2010); Happy Bastards. Gedichte (2011); Liebesmaschine N.Y.C. Storys (2012); Safari, innere Wildnis. Gedichte (2014); Das Paradies des Doktor Caspari. Roman (2015).
Gerhard Fuchs, *1955 in Graz, Assistenzprofessor und Lehrbeauftragter für Germanistik am Franz-Nabl-Institut und am Institut für Germanistik der Universität Graz. Hauptarbeitsgebiete: österreichische und steirische Literaturgeschichte. Mitherausgeber der Reihe Dossier (1991–2011). Zuletzt erschienen: Albert Drach: »O Catilina«. Ein Lust- und Schaudertraum. Kudrun. Ein deutsches Heldenlied im Inhalt zusammengefasst und durch ihr Tagebuch ergänzt, belegt und widerlegt (Hg., 2018).
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.