Mo., 19:00
Literatur
StreitBar: Daniel Wisser, Rosemarie Poiarkov
//DEBATTE – StreitBar: Er ist nicht mehr ich, sondern Er. Literatur und Einfühlung
Daniel Wisser
Rosemarie Poiarkov
Konzept und Moderation: Johanna Öttl, Magdalena Stieb
Empathie ist heute ein vielbenutzter Begriff – Barack Obama beklagte bereits 2006 in einer Rede ein Empathiedefizit in gegenwärtigen Gesellschaften, das es zu bekämpfen gelte. Im Gegensatz zu politisch folgenloser Empathie fordert Theatermacher Milo Rau jedoch politisches Handeln und gelebte Solidarität. Ist Literatur eine Schule des Mitgefühls? Kann und soll Empathie mit literarischen Figuren und Geschichten so etwas überhaupt bewirken? Und mit wem soll man eigentlich Empathie haben – mit sozial schwächeren oder kranken Menschen, damit wir uns besser fühlen?
Daniel Wisser stellt fest, dass es in Literaturdiskussionen immer unerlaubt gewesen ist, AutorIn und ErzählerIn gleichzusetzen – und doch haben Fiktionslosigkeit, ›wahre Begebenheit‹ und ›Reality‹ viele Diskurse der letzten 30 Jahre beherrscht. Wie Empathie in Literatur formal umgesetzt werden kann und wie ein Koordinatensystem literarischer Einfühlung aussehen könnte, diskutieren Daniel Wisser (Königin der Berge) und Rosemarie Poiarkov (Aussichten sind überschätzt) im konstruktiven Streitgespräch.
Veranstaltung in Kooperation mit Literaturforum Leselampe Salzburg: Dort diskutiert Daniel Wisser zum gleichen Thema am 15. Oktober mit Tanja Paar (Die Unversehrten). Daniel Wissers Essay zum Thema lesen Sie vorab am 28.9. oder 5.10. im Spectrum der Presse.
Daniel Wisser, *1971 in Klagenfurt, lebt in Wien, veröffentlicht Lyrik, Prosa und radiophone Werke; Mitbegründer des Ersten Wiener Heimorgelorchesters (als Autor und Musiker; CD anderwo, 2019); Für den Roman Königin der Berge erhielt er 2018 den Österreichischen Buchpreis. Zuletzt erschienen: Kein Wort für Blau. Erzählungen (2016); Löwen in der Einöde. Roman (2017).
Rosemarie Poiarkov, *1974 in Baden bei Wien, lebt in Wien; arbeitete u.a. als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und als Dramaturgin; Prosa, Theatertexte, Hörspiele – zuletzt erschienen u.a. der Erzählband Eine CD lang (2001), die Erzählung Wer, wenn nicht wir? (2007) und der Roman Aussichten sind überschätzt (2017).
Magdalena Stieb, Literatur- und Kunstvermittlerin in Salzburg; Programmleitung Literaturforum Leselampe.
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Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede
Hinweise für Personen mit eingeschränkter Mobilität:
Alle Veranstaltungsräume und Toiletten sind, teilweise über Treppenlift, mit dem Rollstuhl zugänglich.
Ein PKW-Stellplatz ist täglich von 18 bis 20 Uhr vor Schönlaterngasse 13 reserviert.