Do, 19:00
AS
Reihe Textvorstellungen – Motto: Das Wunderbare und das Monströse
ISABELLA FEIMER (Wien) Monster. Erzählung (Limbus) • CORNELIA HÜLMBAUER (Wien) MAU OEH D. Lyrik (Sukultur) • PETER MARIUS HUEMER (Wien) Die Bewässerung der Wüste. Roman (Sisyphus) • Redaktion und Moderation: MIEZE MEDUSA
Isabella Feimers Erzählung Monster mäandert zwischen Makro- und Mikroblick, Innenschau und Ausblick. Vor der Kulisse eines Roadmovies spießt Max, ein Fotograf mit beschädigtem Ich, seine von emotionaler Verwahrlosung und Tristesse geprägte Umgebung mit Blicken auf, um dann in Melancholie zu verfallen. Mit fotografisch-geübter Perspektive versucht der Erzähler, auch das eigene Scheitern in Szene zu setzen, als wäre der amerikanische Traum noch nicht kaputt.
Cornelia Hülmbauer zeigt in einem Langgedicht über archaische Machtverhältnisse im Alltag, wie ein Mädchen von seinem Umfeld (Opa, Onkel, Oma, Mama) so lange passend gemacht wird, bis es kaputtgeht. Mit effizienten Mitteln, Verfremdung von bekanntem Sprachmaterial und liedhaften Formen beschäftigt sie sich auch mit der Frage nach der Rolle der Grammatik im Spiel der Macht.
Ein alternder und mutloser Archäologe, eine junge, brillante Studentin und eine Stadt – möglicherweise Wien –, in der trotz Krieg eine prekäre Normalität aufrechterhalten wird. Dr. Thiel lebt in einer Halbwelt im Tiefgeschoss mit seinen Geistern. Er darf nicht mehr zu Ausgrabungen fahren, er muss Einführungsvorlesungen halten, bis ihn Persephone voller Bewunderung einer wissenschaftlichen und emotionalen Frischzellenkur unterzieht. Peter Marius Huemers Text Die Bewässerung der Wüste ist eine beißende Satire auf den Wissenschaftsbetrieb und ein erzähltechnisch raffinierter Debütroman.
(Mieze Medusa)
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