Alte Schmiede Kunstverein Wien

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Goran Ferčec, Ivica Prtenjača
26 Apr.
26.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//NEUVORSTELLUNGEN Ivica Prtenjača: Der Berg Roman. Dt. v. Klaus Detlef Olof, Folio Verlag Goran Ferčec: Wunder wird es hier keine geben Roman. Dt. v. Mascha [...]
Weitere Informationen
Katharina Geiser, Eva Schmidt
27 Apr.
27.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//NEUVORSTELLUNGEN Katharina Geiser: Unter offenem Himmel Roman, Jung und Jung Verlag Eva Schmidt: Die Welt gegenüber Erzählungen, Jung und Jung Verlag Moderation: Johannes Tröndle
Weitere Informationen
Max Nagl MN5
28 Apr.
28.4.2021    
20:00
Musik
  • Musikveranstaltungen
//JAZZ Max Nagl Saxophon / Martin Eberle Trompete /Phil Yaeger Posaune / Georg Vogel Klavier / Gregor Aufmesser Bass
Weitere Informationen
Helmut Neundlinger liest Karl Wiesinger
29 Apr.
29.4.2021    
19:00
Literatur
  • Literaturveranstaltungen
//DICHTER LIEST DICHTER Helmut Neundlinger liest und kommentiert Karl Wiesinger Moderation: Johanna Öttl
Weitere Informationen
Aritmie
30 Apr.
30.4.2021    
20:00
Musik
  • Musikveranstaltungen
  • Wien Modern
//MULTIMEDIA Gianluca Iadema Komposition, Klavier, Video, Elektronik
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Veranstaltungen am 26.4.2021
26 Apr.
Goran Ferčec, Ivica Prtenjača
26 Apr. 21
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Veranstaltungen am 27.4.2021
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Max Nagl MN5
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1010 Wien
Veranstaltungen » GESELLSCHAFTSRÄUME DER LITERATUR: ROBERT SCHINDEL – WUNDWURZELN (2)

26. März 2019 By KVAS

GESELLSCHAFTSRÄUME DER LITERATUR: ROBERT SCHINDEL – WUNDWURZELN (2)

26.3.2019
Di., 19:30
LQ

GESELLSCHAFTSRÄUME DER LITERATUR: ROBERT SCHINDEL – WUNDWURZELN (2)

PORTRÄT – Anmerkungen zu Robert Schindel

DORON RABINOVICI (Wien) liest seinen Beitrag aus Porträt Robert Schindel (Hg. Bernhard Judex, DIE RAMPE 3/18)

Robert Schindel zählt zu den herausragenden Dichtern der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Natur, Liebe, Poetologie, Sprachreflexion, Existenzfragen zählen zu den Themen von Schindels liedhafter Dichtung, ihr Grundton ist seit je, und nicht erst mit dem Gewahr-Werden des eigenen Alterns, melancholisch. Sinnlichkeit und Lebenslust ziehen darin ihre Spuren, die sich mit Schmerz und Trauer angesichts vergangener Verbrechen und Untaten und gegenwärtiger Bedrohungen kreuzen. An diesen Schnittpunkten ereignen sich die Momente der dichterischen Kreativität: in Liedern, Balladen, Elegien, Sonetten, reimlosen Gedichten und – zuweilen auch – im dialektischen (Polit-)Gedicht erblühen neue Wortschöpfungen, werden entgegengesetzte Stimmungen wie im Film miteinander montiert, erklingen zeitgenössische Echos u.a. der Dichtungen Hölderlins, Heines, Trakls, García Lorcas, Brechts, Celans.

Der Dichter und Kritiker Nico Bleutge charakterisiert den Sammelband von Schindels Gedichten aus vier Jahrzehnten u.a. so: Ohne Zweifel ist »Fremd bei mir selbst« ein Buch, das vom Aufschreiben in einem emphatischen Sinne lebt, das die große Geschichte und die eigene Erinnerung, die Vergangenheit und die Gegenwart, vor allem aber die Sprache und den Körper zusammenbringt.

Dies tun ebenfalls Schindels zwei große, miteinander verbundene Wiener Stadt- und Gesellschaftsromane Gebürtig und Der Kalte, die von Lebens- und Liebesläufen der Zeitgenossen erzählen, die unauflöslich in das gesellschaftspolitische Geschehen verwoben sind. Dieses bleibt von den nachhaltigen Verheerungen und Zerstörungen, mit denen Europa von der Gewalt- und Mordherrschaft des Nationalsozialismus überzogen worden war, durchsetzt. Schindel erzählt in einem weit ausgreifenden Gefüge verschiedener Handlungs- und Empfindungsebenen von der Notwendigkeit und von den schwer überwindbaren Hindernissen für nachfolgende Generationen, die sich ihrer Herkunft nicht entziehen können, nach der Entzweiung in Täter und Opfer, in Überlebende, Mitläufer und Verbrecher, mit- oder nebeneinander doch irgendwie leben zu müssen. Volker Kaukoreit hat in seiner brillanten Darstellung von Robert Schindels literarischem Werk (im Kritischen Lexikon der Gegenwartsliteratur) die motivischen und kompositorischen Korrespondenzen von Schindels Romanen zu den berühmten Großstadtromanen des 20. Jahrhunderts, aber auch zu Joseph Roths Radetzkymarsch, beschrieben.

Derlei literarische Verflechtungen bilden also Gesellschaftsräume von Schindels Literatur und begründen die Struktur dieser Veranstaltung.

(Kurt Neumann)

Robert Schindel, *4.4.1944 in Bad Hall als Sohn verfolgter Eltern. Buchhändlerlehre, Bibliothekar, externe Matura, journalistische Arbeit. Seit 1985 freischaffender Schriftsteller, leitete drei Jahre das Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Erste Publikationen im »literarischen Untergrund« 1970. Gedichtbände: Fremd bei mir selbst. Gedichte 1965–2003 (2004), Wundwurzel (2005), Mein mausklickendes Saeculum (2008) und Scharlachnatter (2015). Prosawerke: Kassandra. Roman (1970/2004); Gebürtig. Roman (1992); Die Nacht der Harlekine. Erzählungen (1994); Gott schütz uns vor den guten Menschen. Jüdisches Gedächtnis – Auskunftsbüro der Angst. Reden und Vorträge (1995); Mein liebster Feind. Essays (2004); Der Krieg der Wörter gegen die Kehlkopfschreie. Das frühe Prosawerk (2008); Dunkelstein. Eine Realfarce (2010; UA 2016); Man ist viel zu früh jung. Essays, Reden und Bekenntnisse (2011); Der Kalte. Roman (2013); Don Juan wird sechzig. Heiteres Drama (2015).

Doron Rabinovici, *1961, Autor, Historiker, Essayist, politischer Aktivist. Zuletzt erschien u.a.: Die letzten Zeugen (mit Matthias Hartmann, Burgtheater 2013/14); Herzl relo@ded – kein Märchen (mit Natan Sznaider, 2016); Die Außerirdischen. Roman (2017); Alles kann passieren (mit Florian Klenk, Buch und Theater, 2018).

 


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LQ – Literarisches Quartier | Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Stufenloser Zugang zu Galerie (GLZ) und Schmiede-Werkstatt (AS)
Barrierefreies WC im Erdgeschoss
Zu Veranstaltungszeiten Behindertenparkplatz vor dem Haus Schönlaterngasse 13
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede!

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