Di, 19:00
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HÖR! SPIEL! FESTIVAL • Das Gerausche der Bruchstellen im System – II
19 Uhr: KROK & PETSCHINKA (Wien): CIRCUS MAXIMUS (WDR 2013, 46 Min.) • Vorführung mit freundlicher Zustimmung des Westdeutschen Rundfunks, Köln •
20 Uhr: EBERHARD PETSCHINKA, CHRISTINE EHARDT (Theater-, Film- und Medienwissenschaftlerin, Wien) und LALE RODGARKIA-DARA: Gespräch mit Ausschnitten aus weiteren Hörstücken • Moderation: Annalena Stabauer
21 Uhr: LALE RODGARKIA-DARA (Wien): STELLVERTRETERKRIEGSSONATEN. Live-Hörstück
Eberhard Petschinkas Hörstücke sind virtuos und präzis inszenierte akustische Erzählungen, die in ihrer Opulenz und Imaginationskraft dem Kino Konkurrenz machen. Die Stoffe sind roh gefasst: Petschinka konfrontiert mit Doppelmoral, Zynismus, mit menschlichen Brutalitäten aller Art, und zwar ohne jegliche Didaktik und Diplomatie. Die Hörstücke lassen sich als Interventionen – vielfach mit den Mitteln der Satire – hören, die nicht im Recht sein, aber den Spielraum für Auseinandersetzung erweitern wollen.
Lale Rodgarkia-Dara reflektiert insbesondere gegenwärtige Autoritarismen und deren mediale Inszenierungen. In ihren Re-Inszenierungen mittels Text, (Medien-)O-Ton und elektronischen Klängen macht sie die Enge des Raums hörbar, in den das Individuum verwiesen ist. Und sie setzt diesen restriktiven Tendenzen Projekte mit partizipativem Ansatz entgegen, häufig in Zusammenarbeit mit Freien Radios.
Eberhard Petschinka, *1953, Autor, Regisseur und Maler. Um die fünfzig Hörspieltexte, führt seit Ende der 90er Jahre ausschließlich selbst Regie. Mehrfache Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wolfgang Mitterer; Figuren fungieren als Co-AutorInnen seiner Hörstücke – darunter: Krok. Zuletzt vermehrt Theaterprojekte, u.a. am Schauspiel Köln und am Deutschen Theater, Berlin. Für seine Hörspiele erhielt er zahlreiche bedeutende Hörspielpreise, darunter der Prix Futura (1995), der Hörspielpreis der Kriegsblinden (1999), der Prix Europa (2007) und der Prix Italia (2008 und 2010). Günter-Eich-Preis 2009 für das radiophone Lebenswerk. http://www.krok.cc
Lale Rodgarkia-Dara, *1976, Autorin, Medieninstallateurin, Elektroakustikerin. Projekte zwischen Literatur und medialer Kunst, zumeist in transitorischen Räumen oder im Radio. Wiener Produzentin im internationalen Kunstradio-Netzwerk radia, Teil des Kollektivs Mz. Baltazar’s Laboratory. Lektorin an Kunstuniversitäten in Wien, Graz und Córdoba, Leitung von Radio-Workshops. Jurorin des Hans-Weigel-Literaturstipendiums 2013–2015, Beirat und Jurorin für den Medienkunstpreis der Stadt Wien 2017. http://www.speis.net/ Siehe auch: Musikprogramm, 15.3.
Christine Ehardt, Lektorin an der Universität Wien und der Kunstuniversität Bremen; Dissertation Radiobilder: eine Kulturgeschichte des Radios in Österreich. Forschungsprojekte und Publikationen u.a. zu österreichischer Literatur im Radio, zu Geschichte und Ästhetik des Hörspiels. Zuletzt erschien u.a.: »Wien, wie es klingt und kracht«. Elfriede Jelineks Hörspiel »Burgteatta« als akustische Bilderreise, in: Pia Janke, Teresa Kovacs, Christian Schenkermayr (Hg.): Elfriede Jelineks Burgtheater: eine Herausforderung (2018).
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