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Wiener Kolloquium Neue Poesie
Angewandte universitäre Forschung und Lehre: Wiener Kolloquium Neue Poesie: Wintersemester 2018/19: DRAMA DES MISSVERSTEHENS • HERBERT J. WIMMER (Wien) und THOMAS EDER (Universität Wien) stellen mit Studierenden die gemeinsamen Semesterarbeiten zum Thema vor • Ein Projekt von Universität Wien, Gesellschaft zur Erforschung von Grundlagen der Literatur und Alte Schmiede
Das im Wintersemester 2012 begründete Kolloquium Neue Poesie soll für die Entwicklung gegenwärtiger Literatur wegweisende Dichterinnen und Dichter mit Studierenden der Germanistik zusammenführen. In diesem Wintersemester beschäftigt sich Herbert J. Wimmer zusammen mit Thomas Eder und den Teilnehmenden am Seminar mit der Literatur und Theorie der Neoavantgarde, die in der Nachkriegsliteratur aus Österreich eine besondere Rolle spielt. Autorinnen und Autoren, die die sprachliche Gestaltung auch an außerliterarische Wissensstände (z. B. Sprachphilosophie und Psychologie) binden, haben seit den späten 1950er Jahren originäre literarische Texte geschaffen, die auch Querverbindungen zu anderen künstlerischen Avantgarden (bildende Kunst, Musik) erkennen lassen.
Das Phänomen der Neoavantgarde, also das Wiederanknüpfen an die historischen Avantgarden vom Beginn des 20. Jahrhunderts nach 1945, wird zum einen in theoretischer Perspektive abgehandelt, vor allem in kritischer Diskussion der Positionen von Peter Bürger, Theodor W. Adorno, Hal Foster und Rosalind Krauss. Ausgehend von der Literatur der »Wiener Gruppe« werden ausgewählte Beispiele der österreichischen Neoavantgarde diskutiert und im Licht aktueller Theoriedebatten neu beforscht. In Abstimmung auf das Werk des Autorengastes Herbert J. Wimmer, der selbst als herausragender Proponent und zugleich Theoretiker der österreichischen Neoavantgarde gelten kann, wird dabei der Fokus auf Prosa-Texte gelegt. Bei der Abschlussveranstaltung in der Alten Schmiede werden die Studierenden zusammen mit Herbert J. Wimmer und Thomas Eder die Ergebnisse ihrer Arbeit unter dem Titel Drama des Missverstehens vorstellen.
Herbert J. Wimmer, *1951 in melk, aufgewachsen in pöchlarn, lebt seit 1971 in wien. publiziert romane, experimentelle texte, gedichtartigkeiten, essays, literaturwissenschaftliche arbeiten, hörspiele/kunstradio. seit 1979 ausstellungen von collagen, zeichnungen und fotografie-zyklen, text- und tanz-performances (mit marion steinfellner). Zuletzt erschienen: WIENER ZIMMER. 100 gedichte (2015); TOTE IM TEXT – THRILLER. EINE IRRITATION (2015); SPRACHVORSPIELE – 55 LIEBESGEDICHTE (mit Marion Steinfellner, 2016); FREUDENALPHABET – EINE ANTHOLOGIE KOMMUNIZIERENDER POESIE (hg. mit Marion Steinfellner, 2017); KLEEBLATTGASSE TOKIO. 129 gedichte (2017); INTERFER – BLAUNSTEINERBUCH (2017); LOCKERN ÜBEN LOCKERN – GEDICHTARTIGKEITEN (2018).
Thomas Eder, *1968, Literaturwissenschafter und -vermittler. Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Wien, Leiter des Referats für Corporate Design und Grafik im Bundeskanzleramt. Jüngste Publikationen: Kosmöschen Steiger (Hg., 2015); Konrad Bayer. Texte – Bilder – Sounds (hg. mit K. Kastberger, 2015); Selbstbeobachtung. Oswald Wieners Denkpsychologie (hg. mit Thomas Raab, 2015); Einfache Frage: Was ist gute Literatur? Acht komplexe Korrespondenzen (hg. mit Florian Huber, Anna Kim, Kurt Neumann, Helmut Neundlinger, 2016); Franz Josef Czernin (Hg., 2017).
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