Do, 19:00
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Lesung OLGA MARTYNOVA • Michael Hammerschmid liest OLEG JURJEW
OLGA MARTYNOVA (Frankfurt) liest aus ÜBER DIE DUMMHEIT DER STUNDE. Essays (S. Fischer Verlag, 2018) • Einleitung und Gespräch: Daniel Terkl • Mit Förderung durch die Robert Bosch Stiftung und Unterstützung durch das Literarische Colloquium Berlin • OLEG JURJEW (*1959, †2018) VON ARTEN UND WEISEN. ein poem (Gutleut Verlag, 2018) • Rezitation und Kommentar: MICHAEL HAMMERSCHMID (Wien) • Einleitungsgespräch: Olga Martynova, Michael Hammerschmid, Daniel Terkl
In ihrem neuen Essayband Über die Dummheit der Stunde geht Olga Martynova aufmerksam und scharfsinnig auf Reisen: an andere Orte (nach Jerusalem, nach St. Petersburg und auf die Krim), in vergangene Zeiten (die Sowjetunion der 1980er Jahre oder »in die drei Jahrzehnte«) und mit verschiedensten ReisebegleiterInnen (Ossip Mandelstam, Ovid oder Joseph Brodsky). Dabei kommt sie immer wieder in der Gegenwart an und stellt damit die Frage nach der Dialektik von Aktualität und Kunstschaffen. Aus Carl Einsteins Satz »Aktualität ist Collaboration« schöpft sie den Titel ihres vielschichtigen Essaybandes: Wenn KünstlerInnen versuchen, »aktuell« zu sein, kollaborieren sie mit der Dummheit der Stunde.
Olga Martynova, *1962 bei Krasnojarsk in Sibirien, studierte russische Sprache und Literatur. Gedichte in russischer Sprache, Essays und Prosa in deutscher Sprache. Zuletzt erschienen die Romane Mörikes Schlüsselbein (2013) und Der Engelherd (2016). Gemeinsam mit Oleg Jurjew verfasste sie u.a. zwei Hörspiele und den essayistischen Dialog Zwischen den Tischen (2011).
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Oleg Jurjews aktuelles, posthum erschienenes Buch ergänzt die Poeme von orten (2010, 2015) und von zeiten (2015) zur Trilogie. Er nimmt deren Räume und Figuren mancherorts wieder auf, ergänzt sie, verdichtet: »Jedes ›Wie‹ will seine Sprache«, so Robert Stripling im Nachwort zu dem Buch, »Die Arten und Weisen, mit denen sich das Leben anreichert, die Beweggründe und ihre Ausführungen, allesamt anders und selbst der eigene Blick ändert sich, je nachdem, ob Spanier oder Portugiesen, Polen, Russen, Chinesen oder Mädchen, Jünglinge, Museumsbesucher oder Blätter von Platanen, Katzen, Feldspatzen handeln.«
Oleg Jurjew, *1959 in Leningrad (UdSSR), †5.7.2018 in Frankfurt/Main, schrieb seit Anfang der 1970er Jahre Lyrik, seit den 1980er Jahren auch Bühnenstücke, Essays, Buchbesprechungen sowie seit 1992 auch Prosa. Bücher (Auswahl): Frankfurter Stier. Ein sechseckiger Roman. Aus dem Russischen von Elke Erb und Sergej Gladkich (1996; 2001); In zwei Spiegeln. Gedichte und Chöre (1984–2011) (2012); von orten. ein poem. 2006–2009 (2010; 2015); von zeiten. ein poem. 2010–2015 (2015).
Michael Hammerschmid, *1972, Dichter, Lehrbeauftragter am Institut für Sprachkunst und am Institut für Germanistik in Wien; Kurator u.a. der Lyrik-Reihe Dichterloh, in der Oleg Jurjew im April 2017 zuletzt in der Alten Schmiede zu Gast war.
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