Mo, 20:00
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Ö1 – RADIOPHONE WERKSTATT 2018 – 3: TONSPUREN
ANDREAS JUNGWIRTH stellt vor: Das Ashanti Fieber – Peter Altenberg und die Wiener Völkerschau 1896. Ein Hörstück von JOHANNES GELICH, produziert für die Ö1-Reihe Tonspuren • Gespräch mit Johannes Gelich (Wien) und PATRICK ADDAI (Ghana – Leonding/OÖ, Märchenerzähler) • Sendetermin: Dienstag, 9.10.2018 um 16.05 Uhr • oe1.orf.at/tonspuren • mit freundlicher Unterstützung der literar mechana
Viermal im Jahr stellt Andreas Jungwirth radiophone Werke (Hörspiel, Feature, Radiokunst) aus der Produktionswerkstatt von Ö1 vor und bespricht sie mit Gästen und Publikum.
Radio hört man meist nebenbei, alleine, im Auto oder mit Kopfhörer auf den Ohren. Das gemeinsame Hören von Hörspiel-, Feature- oder Kunstradioproduktionen schafft nicht nur eine besondere Konzentration auf den Hörsinn, es ermöglicht auch den Austausch über das Gehörte, untereinander und mit den Radiokünstler_innen, Mitwirkenden usw. Zur Vorpremiere von »Das Ashanti Fieber« sind Johannes Gelich (Autor) und der Märchenerzähler aus dem Stamm der Ashanti Patrick Addai zu Gast. Das Hörstück erzählt vom Ashanti-Fieber, das im Sommer 1896 tausende Wiener an Sonntagen in den Tiergarten am Schüttel strömen ließ, um dort die 60 »ausgestellten« Menschen aus dem afrikanischen Stamm der Ashanti zu bestaunen. Einer der Besucher ist der Dichter Peter Altenberg, der sich ganze Tage und Nächte in den Zelten der Afrikaner, und vor allem Afrikanerinnen, aufhält. Er dokumentiert seine täglichen Besuche bei den Ashantis, lernt ihre Sprache, isst mit ihnen – und verliebt sich. In seinem 1897 erschienenen Buch »Ashantee« versuchte er dem kolonialistischen und rassistischen Blick, der von der damaligen Gesellschaft auf exotisch anmutende Völker geworfen wurde, den Spiegel vorzuhalten. (Andreas Jungwirth)
Andreas Jungwirth, *1967 in Linz, Hörspiel-, Theater- und Jugendbuchautor. 2012–2016 Reihe Hörspielhaus im Schauspielhaus Wien, seit 2015 Co-Moderator der Ö1-Hörspiel-Gala. Neue Hörspiele 2018: Auf die Natur kann man nicht (hr), Der Unbesiegbare nach Stanisław Lem (MDR).
Johannes Gelich, *1969 in Salzburg, Schriftsteller und Journalist. Reportagen für FAZ, Literatur und Kritik, Ö1 und Der Standard. Für Vielleicht hätte ich dich lieben sollen (Ö1-Feature) wurde er mit dem Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet. Nach Romanen wie Der afrikanische Freund (2008) und Wir sind die Lebenden (2013) erschien zuletzt 2014 der Kurzgeschichtenband Das T-Shirt meiner Frau. (www.johannesgelich.com)
Patrick Addai, *1969 in Accra/Ghana, lebt in Leonding/OÖ. Kinderbuchautor, Märchenerzähler und Schauspieler. Nach einem Volkswirtschafts-, Soziologie- und Politikwissenschaftsstudium in Salzburg und Linz kam er ans Theater des Kindes (Linz), arbeitete dort als Schauspieler und gelangte übers Geschichtenerzählen aus seiner afrikanischen Heimat zum Schreiben. Gründung des Verlags »Adinkra« (www.adinkra.at). 2010 erhielt er den »Adler Award« für besondere Leistungen von Afrikanern in Europa und Afrika.
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