Do., 19:00
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Lesungen ANDREAS UNTERWEGER • VERENA STAUFFER
ANDREAS UNTERWEGER (Graz) liest aus GRUNGY NUTS. Erzählungen (Literaturverlag Droschl, 2018) • VERENA STAUFFER (Wien) liest aus ORCHIS. Roman (Kremayr & Scheriau Verlag, 2018) •
Einleitung und Gespräch mit Autor und Autorin: Daniel Terkl
Groteskes, Banales, Surreales, Konkret-Poetisches, Lamentohaftes, Rauschhaftes verbindet sich in Andreas Unterwegers neuem Buch mit einer ungemein freien Phantasie, vielen Bezügen auf große Literatur und die Welt von Pop und Rock der späten 1990er. Grungy Nuts ist wie ein Musikalbum gemacht und so durchrhythmisiert, dass das Lesen an das Hören eines solchen erinnert. Alle Figuren sind 17 Jahre jung, und altersgemäß sind sie Helden, mit ersten Liebesgeschichten – Romanzen mit Meerjungfrauen etwa, die sich wundersam vermehren und ein großes, grausam-lustiges Chaos auslösen; manche sind Kaffeejunkies, andere sind Bandmitglieder, die im Proberaum mit mythisch aufgeladenen, widerspenstigen Gegenständen des Alltags zurechtkommen müssen, dem fünfzackigen Tischfussballtisch oder dem ausgeuferten Zahnputzbecher, usw.
Andreas Unterweger, *1978 in Graz, Schriftsteller, Übersetzer aus dem Französischen, Rockmusiker; seit 2016 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift manuskripte. Prosa, Lyrik, Essays – zuletzt: Das kostbarste aller Geschenke (2013); Das gelbe Buch (2015).
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Aus derlei wahnwitzigen Ideen bezieht Verena Stauffers Roman einiges an Komik und Witz. Es gelingt ihr, die Gratwanderung dieses Anselm auf subtile Weise zu begleiten, ohne den Helden zu verraten. (Susanne Schaber im Ö1-Literaturmagazin Ex Libris)
Die Hauptfigur in Orchis ist ein Botaniker namens Anselm, der sich auf Orchideen spezialisiert hat. In einer märchenhaft und mit deutlichen Rückgriffen auf Stilmittel und Motivik der Romantik erzählten Welt begibt er sich auf mehrere Reisen, äußere wie innere, um eine neue, ganz außergewöhnliche Orchidee zu finden, und später gar, als er Professor geworden ist, um Darwins Theorie von der Bestäubung dieser Pflanzen (und mithin seine Evolutionstheorie) zu widerlegen. Die gekonnte Verbindung mehrerer Wirklichkeitsebenen ermöglicht verschiedene Lesarten, sodass letztendlich zumindest teilweise offen bleibt, welche Ereignisse physischer, welche psychischer Natur sind.
Verena Stauffer, *1978 in Kirchdorf an der Krems, Studium der Philosophie an der Universität Wien, absolvierte die Leondinger Akademie für Literatur. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, u. a. in den manuskripten, Gedichtband: (zitronen der macht) (2014).
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