Mo, 19:00
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POLIVERSALE 2018. 6. Abend
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THORSTEN KRÄMER (Deutschland) THE DEMOCRATIC FOREST. Gedichte (Brueterich Press, 2016) – Lesung • HANS EICHHORN (Österreich) IM AUSGEHORCHTEN. Gedichte (Bibliothek der Provinz, 2017) – Lesung • NICO BLEUTGE (Deutschland) NACHTS LEUCHTEN DIE SCHIFFE. Gedichte (C.H. Beck Verlag, 2017) – Lesung • Einleitung und Moderation: Michael Hammerschmid
Die drei Autoren schaffen auf unterschiedliche Weise zwischen einander entgegengesetzten Polen oszillierende Sprachgebilde: Zwischen Objekt und Subjekt (Nico Bleutge), zwischen (photographischem) Standbild und bewegter Übersetzung (Thorsten Krämer), zwischen den eigenen vier Wänden und einem dieses durchdringenden Innen und Außen (Hans Eichhorn), die sie ausloten, sprengen, dichtend verwandeln.
Thorsten Krämers Gedichte übersetzen Bilder aus William Egglestons (*1939) photographischem Großprojekt der 1980er Jahre, »The democratic forest«, in eine Serie an Gedichten, die sowohl Abstand zu ihnen halten als auch Nähen herstellen und die Beziehungen und Möglichkeiten von Sprache und Bild und ihren (Un-)Wirklichkeiten ausloten.
Wahrscheinlich haben die Gedichte Hans Eichhorns ihren Nukleus in der Stille und Schlaflosigkeit, in denen sie nach Bildern, nach Sprache horchen, indem sie sie zu sprachlich irisierenden Interieurs des eigenen Alltags formen, in das das Außen längst vielfältig eingebrochen ist.
Nico Bleutges Gedichte scheinen zwischen Objekt und Subjekt gesetzt, als verweigerten sie Binaritäten, und das obwohl sie verschiedene Objekte, nicht zuletzt Schiffe, Licht, das Meer, das Ich, das Jetzt und die Zeit nicht aussparen, sondern diese auch eintreten lassen in die rhythmisch montierten Wortgefüge, wo sie ihre Konkretheit behalten, verlieren, verändern. (Michael Hammerschmid)
Thorsten Krämer, *1971 in Wuppertal, Studium der Sprachwissenschaft in Köln, wo er seit 1991 als Lyriker, Texter, Journalist und Gestalttherapeut lebt und u.a. auch für den Rundfunk und in intermedialen Projekten arbeitet; Bücher (Auswahl): Ich heiße Hal Hartley. Film in Worten (1998); Fast schon ein Glück. Erzählungen (1998); Neue Musik aus Japan. Roman (1999). Vgl. auch William Egglestons zehnbändigen Bildband The democratic forest (2015).
Hans Eichhorn, *1956 in Vöcklabruck (OÖ), Studium der Religionspädagogik, seit 1983 Fischer am Attersee, seit 1993 Autor, lebt in Attersee und Kirchdorf an der Krems. Bücher (Auswahl): Das Zimmer als voller Bauch. Gedichte (1993); Das Ichweißnicht-Spiel. Roman (2008); Über das Wesentliche. Gedichte (2013); Über den Niederungen. Gedichte (2014); Herbstsonate. Langgedicht (mit Erwin Einzinger, 2016).
Nico Bleutge, *1972 in München, Studium der Deutschen Literatur, Rhetorik und Philosophie in Tübingen, lebt als Dichter und freier Literaturkritiker für u. a. die Neue Zürcher Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die taz in Berlin. Gedichtbände: klare konturen (2006); fallstreifen (2008); verdecktes gelände (2013).
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