Do., 19:00
AS
POLIVERSALE 2018. 4. Abend
One of the largest bodies of concrete imagistic objective writing that anybody in America has accumulated (Allen Ginsberg)
CHARLES REZNIKOFF (USA; 1894–1976) AN DEN UFERN VON MANHATTAN – NORBERT LANGE (Deutschland) entdeckt den New Yorker Dichter von neuem für den deutschen Sprachraum: Portrait in Schreibheft 87 (2016) + 88 (2017) – unter Mitwirkung von ERWIN EINZINGER (Österreich) und Mitgliedern der Gruppe VERSATORIUM, die Reznikoff übersetzen und lesen • Moderation: Kurt Neumann • Paul Auster entdeckt Charles Reznikoff (Europa Verlag, 2001)
19.4.+20.4. Charles Reznikoff, *1894 in New York (Brooklyn) als Sohn russischer Immigranten, abgebrochenes Journalistikstudium, Assistent eines Filmproduzenten in Hollywood, danach Studium der Rechte in New York. 1915 kurzfristig Rechtsanwalt, danach Handelsvertreter für die Hutmanufaktur der Eltern; 1918 erste Gedichte im Eigenverlag veröffentlicht. 1930 gründete er mit Louis Zukofsky, Carl Rakosi und George Oppen die Objectivist School, deren Ziel darin bestand, Klarheit in Stil und Ausdruck, Präzision im Detail und eine natürliche Musikalität des Verses im Gedicht zu erreichen – Herausgabe The Objectivist Press 1934–36. In den 30er Jahren freier Mitarbeiter und Mitherausgeber des Corpus juris, einer Enzyklopädie von Rechtsfällen für Anwälte.
Das Studium tausender Prozessakte und Polizeiprotokolle bildete die Grundlage für sein literarisches Großprojekt Testimony. The United States 1885–1915, an dem er ab 1934 bis 1975 gearbeitet hat und das in Teilen 1965 und 1968, in Gesamtheit aber erst posthum 1978/79 erscheinen konnte. Reznikoff starb 1976 in Manhattan.
Veröffentlichungen (Auswahl): Gedichte, Versdichtungen: Rhythms (1918); Uriel Accosta: A Play & A Fourth Group of Verse (1921); Nine Plays (1927); In Memoriam (1933); Jerusalem the Golden (1934); Separate Way (1936); Going To and Fro and Walking Up and Down (1941); By the Waters of Manhattan. Selected Verse (1962); By the Well of Living & Seeing: New & Selected Poems 1918–1973 (1974); Holocaust (1975); Prosa: By the Waters of Manhattan. Novel (1930); The Lionhearted. Novel (1974); Family Chronicle (with Nathan and Sarah Reznikoff, 1963).
Norbert Lange, *1978 in Gdynia (Polen), lebt in Berlin. Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Judaistik, Studium am deutschen Literaturinstitut Leipzig. Zeitschriftenredakteur (radar) und -mitbegründer (karawa.net). Lyriker, Essayist und Übersetzer (u.a. von Charles Bernstein, George Oppen, Kevin Prufer). Buchpublikationen: Rauhfasern. Gedichte (2005); Das Geschriebene mit der Schreibhand. Aufsätze (2010); Das Schiefe, das Harte und das Gemalene. Gedichte (2012).
Erwin Einzinger, *1953 in Kirchdorf an der Krems, Studium der Anglistik und Germanistik in Salzburg. Lebt als Schriftsteller und Übersetzer von u.a. Robert Creeley, William Carpenter, John Ashbery, Ed Sanders in Micheldorf (OÖ). Seit 1977 erschienen acht Prosabände und Romane sowie sieben Gedichtbände. Zuletzt: Barfuß ins Kino. Gedichte (2013); Ein kirgisischer Western. Roman (2015).
Versatorium ist eine unabhängige Gruppe junger Forscherinnen und Forscher, die in der Form eines vom Schriftsteller und Übersetzer Peter Waterhouse initiierten Konversatoriums am Institut für Komparatistik der Universität Wien zusammenarbeitet und unter kontinuierlicher Erwägung theoretischer Fragen ein Gedichtwerk oder ein der Dichtung gewidmetes Werk erforscht und übersetzt. Beschäftigungen mit den Gedichten und Essays des US-amerikanischen Lyrikers Charles Bernstein und der Texte von Rosmarie Waldrop waren umfassende Projekte der letzten Jahre. Der erste Band einer geplanten Buchreihe ist 2013 in der Wiener Edition Korrespondenzen erschienen.
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