Mi, 19:00
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GRUNDBÜCHER der österreichischen Literatur seit 1945
67. Grundbuch: ROBERT MENASSE (Wien): DIE VERTREIBUNG AUS DER HÖLLE. Roman (Suhrkamp Verlag, 2001) • Robert Menasse liest • KONRAD PAUL LIESSMANN (Universität Wien) referiert • Diskussion; Redaktion und Moderation: KLAUS KASTBERGER (Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung, Universität Graz) • 27.11., 19.00, Literaturhaus Graz + 28.11., 19.30, Linz, Stifter-Haus • Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 (Hg. K. Kastberger, K. Neumann) – Erste Lieferung (profile 14, Zsolnay, 2007); Zweite Lieferung (profile 20, Zsolnay, 2013) • gemeinsam mit dem Adalbert-Stifter-Institut, Linz, und dem Literaturhaus Graz
Robert Menasses Roman »Die Vertreibung aus der Hölle«, erschienen im Jahr 2001, gehört zu jenen Grundbüchern der österreichischen Literatur, die formal und thematisch das Österreichische gleichermaßen konstituieren und sprengen. Der Text changiert souverän zwischen drei Erzählebenen, die das ausgehende 20. Jahrhundert, die österreichische Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre und die jüdische Diaspora des 17. Jahrhunderts umfassen. Zwischen den Protagonisten, dem österreichischen Historiker Viktor Abravanel und dem portugiesisch-niederländischen Rabbiner Samuel Manasseh ben Israel, liegt jene historische Distanz, die gleichwohl die innersten Zusammenhänge der erinnerten Geschichte imstande ist freizulegen. Die zentralen Fragen unserer Zeit, das Wechselspiel von Heimat und Vertreibung, Erinnern und Vergessen, Flucht und Wiederkehr, Kontinuität und Abkehr erfahren in diesem Roman eine ebenso erschütternde, philosophisch gesättigte, wie mitunter aber auch groteske poetische Konkretion. (Konrad Paul Liessmann)
Robert Menasse, *1954 in Wien, Studium der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft, seit 1988 freiberuflicher Publizist, lebt in Wien. Zuletzt erschienen: Das war Österreich. Gesammelte Essays zum Land ohne Eigenschaften (2005); Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung. Frankfurter Poetikvorlesungen (2006); Don Juan de la Mancha oder die Erziehung der Lust. Roman (2007); Permanente Revolution der Begriffe. Vorträge zur Kritik der Abklärung (2009); Ich kann jeder sagen. Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung (2009); Der europäische Landbote (2012); Dr. Höchst. Ein Faust-Spiel (2013); Die Hauptstadt. Roman (2017).
Konrad Paul Liessmann, *1953 in Villach. Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien. Professor für Philosophie an der Universität Wien, Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Demnächst erscheint: Bildung als Provokation (2017).
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