Sa, 14:00
Odeon, II., Taborstr. 10
Literatur im Herbst 2017 – DIALEKTIK DER BEFREIUNG Tag II
14.00–15.00 Uhr | Herbertʼs Hippopotamus. Filmdokumentation über HERBERT MARCUSE • Anschließend: Gespräch mit dem Regisseur PAUL ALEXANDER JUUTILAINEN
16.00–18.00 Uhr | Kanzelreden I Regierung der Prekären und Ökologie der Existenz: ISABELL LOREY und THOMAS SEIBERT • Moderation: Walter Famler
19.00–20.00 Uhr | MAURIZIO TORCHIO Das angehaltene Leben • Einleitung und Moderation: JAN KONEFFKE
20.00–22.00 Uhr | PIER PAOLO PASOLINI Salò – oder die 120 Tage von Sodom: Szenische Reflexion vorgetragen von ALEKSANDRA COROVIC und RAFAEL SCHUCHTER • Im Anschluss Gespräch mit dem Autorenkollektiv GABRIELLA ANGHELEDDU, KARL-HEINZ DELLWO und FABIEN VITALI
Lesung der deutschen Übersetzungen: Robert Reinagl
Gabriella Angheleddu, *1965 in Oristano, lebt in Hamburg. Dokumentarfilme: Das Blut der Hirten (2002), Die Erste aller Welten (2004). Mitherausgeberin von Band 32 der Bibliothek des Widerstands: Die sechziger Jahre: Revolte und Strategie der Spannung (2015).
Karl-Heinz Dellwo, *1953 in Opladen, lebt als Verleger, Autor und Dokumentarfilmer in Hamburg. 1973 wegen Beteiligung an einer Hausbesetzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, 1975 als R.A.F.-Mitglied an der Besetzung der Deutschen Botschaft in Stockholm beteiligt, zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt und 1995 entlassen. Zahlreiche Publikationen, Geschäftsführer des Laika-Verlages, Herausgeber der Bibliothek des Widerstands.
Paul Alexander Juutilainen, *1964 in Dänemark, lebt als Independent Dokumentarfilmemacher in den USA. Sein Dokumentarfilm Herbertʼs Hippopotamus über das Leben des in Kalifornien unterrichtenden Philosophien Herbert Marcuse (1898–1979) gewann eine Vielzahl an Preisen und wurde für den Emerging Filmmaker Showcase 1998 beim Filmfestival in Cannes nominiert.
Jan Koneffke, *1960 in Darmstadt, Schriftsteller und Übersetzer. Lebt seit 2003 in Wien und Bukarest. Für seinen letzten Roman Ein Sonntagskind (2015) erhielt er den Uwe-Johnson-Preis.
Isabell Lorey, *1964, Professorin für Politische Theorie an der Universität Kassel. Ihre Arbeiten umfassen Bereiche wie die Prekarisierung von Arbeit und Leben im Neoliberalismus, Biopolitik und soziale Bewegungen. Editorin der Plattform transversal. Veröffentlichungen: Immer Ärger mit dem Subjekt. Politische und theoretische Konsequenzen eines juridischen Machtmodells: Judith Butler (1996), Figuren des Immunen – Elemente einer politischen Theorie (2011) und Die Regierung der Prekären (2012).
Herbert Marcuse (1898–1979), Philosoph, Politologe und Soziologe. Zu seinen bekanntesten Schriften zählen: Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud (1965), Kultur und Gesellschaft I und II (1965), Die Gesellschaftslehre des sowjetischen Marxismus (1964), Der eindimensionale Mensch (1967), Ideen zu einer kritischen Theorie der Gesellschaft (1969), Versuch über die Befreiung (1969) und Konterrevolution und Revolte (1972).
Pier Paolo Pasolini (1922–1975), Schriftsteller, Filmregisseur, Journalist und Kritiker. Autor von Romanen, u.a. Ragazzi di vita (1955) und Una vita violenta (1959), Essays und Polemiken, u.a. Freibeuterschriften. Aufsätze und Polemiken über die Zerstörung des Einzelnen durch die Konsumgesellschaft (1975), Lutherbriefe. Aufsätze, Kritiken, Polemiken (1976). Zahlreiche Filme, zuletzt Salò o le 120 giornate di Sodoma (1975).
Thomas Seibert, *1957 in Rüsselsheim, ist Philosoph, Autor und politischer Aktivist, Mitarbeiter von medico international, im Wissenschaftlichen Beirat der Rosa Luxemburg-Stiftung und Vorstandsprecher des Instituts Solidarische Moderne. Buchpublikationen: Krise und Ereignis (2009), Alle zusammen. Jede für sich. Die Demokratie der Plätze (gem. mit Michael Jäger, 2012) und Zur Ökologie der Existenz (2017).
Maurizio Torchio, *1970 in Turin, lebt als Schriftsteller in Mailand. Studium der Philosophie und Promotion in Kommunikationssoziologie. Veröffentlichung des Dokumentarfilms Votate agli stipendi Fiat (2003), der Kurzgeschichten Tecnologie affettive (2004) und der Romane Piccoli animali (2009) und Das angehaltene Leben (2017).
Fabien Vitali, *1978 in der Schweiz, studierte Romanistik an den Universitäten Basel, Genf und Pisa. Promovierte mit einer Arbeit zum literaturkritischen Nachlass von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Seit 2011 Mitarbeiter am Institut für Romanistik der Universität Hamburg. Pier Paolo Pasolini: Vom Verschwinden der Glühwürmchen (Hg., 2015).
Aleksandra Corovic, *1986 in Herne, aufgewachsen in Bochum, lebt und arbeitet als Schauspielerin in Wien.
Robert Reinagl, *1968 in Wien, Schauspieler, seit 2000 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.
Rafael Schuchter, *1975 in Salzburg, Schauspieler. Bis 2004 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, seither arbeitet er freischaffend.
Literatur im Herbst 2017 – DIALEKTIK DER BEFREIUNG
Grundidee: Walter Famler, Felix de Mendelssohn | Konzept und Programm: Walter Famler, Karl-Heinz Dellwo, Thomas Seibert, Ilija Trojanow, Max Winter
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Odeon | Taborstraße 10, 1020 Wien
Freier Eintritt!