Do, 19:00
AS
Verlage im Blickpunkt: EDITION CH
Verlagsvorstellung, Einleitungen und Moderation: Günter Vallaster • Lesungen von ILSE KILIC und FRITZ WIDHALM (Wien) Hallo hallo, die Hutschnur steigt. Verwicklungsroman, 10. Teil (2017) und Dieses Ufer ist rascher als ein Fluss! Verwicklungsroman, 1. Teil (1999) • JULIANA KAMINSKAJA (St. Petersburg) referiert über den Verwicklungsroman: Unter uns, Textfiguren … • Filme: ALEXANDER GORNON: Swin-Schwein • JOPA JOTAKIN und ANDREA KNABL: verwickelt
Die edition ch wurde 1990 von der Autorin Christine Huber in Wien als AutorInnenedition für visuelle Poesie und Lyrik gegründet. Der Verlagsname leitet sich somit von den Initialen ihres Namens ab. Christine Huber gab die Edition an Franzobel weiter, dieser an Lisa Spalt, schließlich landete sie 2004 bei Günter Vallaster. Der Verlag widmet sich der sprachreflexiven Literatur im transmedialen Spannungsfeld von Text, Bild und Klang, dann und wann kann auch mal Prosa erscheinen, zum Beispiel gleich als Großprojekt von Ilse Kilic und Fritz Widhalm. Die Wienerin Jana Brenessel und der Niederösterreicher i.g.Naz schreiben ihre Lebensgeschichte, ihren »Verwicklungsroman«, von dem mittlerweile zehn Teile vorliegen. Der 2017 erschienene Band Hallo hallo, die Hutschnur steigt ist somit ein kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren erzählen die beiden Textfiguren aus Kindheit und Jugend, vom Erwachsenwerden und Kennenlernen, vom Betreten (und Beschreiben) der literarischen Szene und vom Älterwerden. Dabei haben sie »Erfolge« und »Misserfolge«, werden vom Leben geschüttelt und rütteln an den so genannten unverrückbaren Tatsachen.
Zum besonderen Anlass spricht die Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Juliana Kaminskaja als Mitverwickelte Worte über Worte, die wissen, dass sie Worte sind. Sie vereinigt Überlegungen insbesondere zum ersten und zehnten Roman-Teil, die auf die Besonderheit seines autobiografischen Zugangs, bei dem das Sich-Erinnern als Prozess, nicht ganz ohne Kafkas Spur, zum Vorschein kommt, fokussieren – getragen durch die Figur des sich erinnernden Ich/Wir, das raffiniert und höchst komplex erscheint. Es wird an allerlei erinnert, auch an die eigene Geburt und an vieles, was es gar nicht gab. All dies wird alphabethisch gesteuert diskutiert, hoffentlich nicht erschöpfend, sondern aufmunternd und verwickelnd. Nach dem folgenden Video-Gruß des Petersburger Dichters Alexander Gornon (*1946), zeigen jopa jotakin und Andrea Knabl den Film verwickelt: »es geht drunter und drüber. wirr zeigt dieser film konstruktion und dekonstruktion um sich am ende selbst ad absurdum zu führen. mahlzeit.«
jopa jotakin, *1986, kann Finnisch und Dada. Er macht seine Texte unter vollem Einsatz seines stattlichen Körpers erlebbar – laut und deutlich. jopa jotakin ist Mitglied der Wiener Formation Grillhendl Rotation Crew sowie Sekretär der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV). Jüngst: für die fisch. Mit Bildern von Andrea Knabl und Kala Haisee (edition ch, 2015).
Juliana Kaminskaja, *1969 in St. Petersburg, Dozentin am Lehrstuhl für Geschichte der Weltliteratur der Staatlichen Universität St. Petersburg. Gastdozenturen und -vorträge an Universitäten in Zürich, Innsbruck, Freiburg/Breisgau, Hamburg, Halle/Saar. Zuletzt in Österreich erschienen: MISCHKULANZ – Zur gegenwärtigen experimentellen Poesie in Österreich, in: Der Hammer. Die Zeitung der Alten Schmiede, Nr. 79 (Wien, 12.2015).
Ilse Kilic, *1958 in Wien, wo sie als Schriftstellerin lebt. Gründete gemeinsam mit Fritz Widhalm 1986 die Edition »Das fröhliche Wohnzimmer« und betreibt mit ihm »Wohnzimmergalerie und Glücksschweinmuseum«; seit April 2007 läuft auf Okto TV die »Wohnzimmerfilmrevue« mit Filmen von Ilse Kilic und Fritz Widhalm. Jüngstes Buch: Das sich selbst lesende Buch (2016).
Andrea Knabl, *1989 in Wien. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Gründung des Verlags »edition tagediebin« – Kleinverlag für Bild und Text zur Förderung experimentell devianter Ästhetiken, zusammen mit dem Künstler jopa jotakin. Laufend Projekte und Ausstellungen im Bereich der bildenden Kunst, lebt in Wien.
Günter Vallaster, *1968 in Schruns, lebt in Wien. Studium der Germanistik und Geschichte in Innsbruck, Mitarbeit in sprach- und literaturwissenschaftlichen Forschungsprojekten, Autor. Jüngste Veröffentlichungen: Jukebox. Mit Zeichnungen von Fritz Widhalm und Ilse Kilic (Das fröhliche Wohnzimmer – wohnzimmers buntes lyrikheft 11, 2016) und als Herausgeber die Anthologie räume für notizen | rooms for notes. visuelle, digitale und transmediale poesie (2016). www.guenter-vallaster.net und www.editionch.at
Fritz Widhalm, *1956 in Gaisberg/NÖ. Lebt mit Ilse Kilic im fröhlichen Wohnzimmer in Wien und produziert Bilder (auch bewegt), Texte und Töne. Jüngst: Heute. Ein letztes Buch (2016). (edition ch, Günter Vallaster)
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