Di, 19:00
AS
Textvorstellungen – Motto: Heimat, Dekonstruktion und Gletscherschmelze
PETER CLAR (Danzig – Wien) Lyrik und andere Prosa (Manuskript) • ULRIKE SCHMITZER (Wien) Die Stille der Gletscher. Roman (Edition Atelier) • MARTIN PEICHL (Wien) Was bleibt, ist die Stille im 4/4-Takt. Lyrik und Kurzprosa (Manuskript) • Redaktion und Moderation: MIEZE MEDUSA
Peter Clar (*1980) zerlegt schreibend das Ganze in seine Einzelteile und verschiebt Ebenen wie Bedeutungen. Der Zusammenhang muss zerschlagen werden, um Neues zu schaffen. Mit internationalem Referenzrahmen und Liebe zur Theorie arbeitet der Autor und Literaturwissenschaftler nach zwei Romanen Nehmen Sie mich beim Wort (2009) und Alles was der Fall ist (2011) an einer Textsammlung, aus der er Auszüge präsentieren wird. Gattungsgrenzen werden unterlaufen, die Selbstreflexivität der Literatur spielt eine entscheidende Rolle. Es geht um das Dazwischen, das entsteht, wenn man unterwegs ist.
Wirtschaftsverbrechen, Klimawandel und Gletscherkunde sind die Motive in Ulrike Schmitzers (*1967) Roman Die Stille der Gletscher. Gut recherchiert und fesselnd geschrieben, stellt sie nicht nur eine identitätsprägende Landschaft in das Zentrum ihres Textes, sondern auch deren Inszenierung. Wer macht unser Bild der Alpen? Welche Rolle spielt der Gletschertourismus in einer Welt, die immer heißer wird? Wem gehört unsere Bergwelt?
Martin Peichl (*1983) inszeniert die Beziehungen zwischen Stadt, Land und den Menschen, die dort leben. Fasziniert von Kurz- und Kürzesttexten schreibt er Gedichte auf Twitter und auf Bierdeckel, die er nach der Lesung verschenkt. Seine Texte haben ein großes Herz (zu verschenken) und ein Glas Bier (vor sich stehen). »Sprache ist flüssig, Sprache schwimmt. Zwischen den Sätzen treibt Bedeutung und ich treibe hinterher«, so beschreibt der Autor sein Schreiben selbst. In seinen Texten treibt eine Heimat ihr Unwesen. Der Blick des Autors ist genau, unnostalgisch und herzlich. Er veröffentlicht in Zeitschriften, Anthologien und auf Blogs. (Mieze Medusa)
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