Mo., 18:00
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PROSA HOCH VIER – Erweiterte Wirklichkeitsräume
BIRGIT SCHWANER (Wien) liest aus JACKLS MONDFLUG. Erzählung (Klever Verlag, Herbst 2017) • Einleitung und Moderation: Annalena Stabauer • CHRISTIAN STEINBACHER (Linz) liest aus GRÄSER IM WIND. Ein Abgleich (mit Fotografien von Elisa Andessner; Czernin Verlag, Herbst 2017) • Einleitung und Moderation: Johannes Tröndle
Aus dem mittellos herumstreunenden jungen Jakob Koller wurde im Fürsterzbistum Salzburg des 17. Jahrhunderts das kollektive Fantasma des »Zauberer Jackl«, welches die Obrigkeit zum Anlass nahm, dutzende bettelnde Kinder und Jugendliche der »Hexerei« anzuklagen und hinzurichten. Birgit Schwaner dienen Historie und Legende nur als Ausgangspunkt für Jackls Mondflug, der im Sinne Jakobs und im Sinne einer geglückteren – auch: fabelhafteren – Welt dessen Geschichte noch einmal ganz anders zu erzählen anhebt.
Eine Art Überschreibung stellt auch Christian Steinbachers Abgleich zweier unterschiedlicher Übersetzungen von Claude Simons Roman Das Gras dar. Sie bildet das Kernstück seines neuen Prosabuchs, das die Differenzen der beiden Versionen auf spielerisch-ironische Weise reflektiert bzw. zum Entwerfen von eigenen Bildern und Erzählsträngen produktiv werden lässt. Den GRÄSERN IM WIND stellen sich dabei – lustvolles Ausscheren – weitere Textflächen, »Spielreihen« und sogenannte »Unortsbeschreibungen« zur Seite.
Birgit Schwaner, *1960 in Frankenberg (Hessen), Studium der Germanistik und Philosophie, lebt seit 1984 in Wien. Schriftstellerin, Sachbuchautorin und Essayistin. Mitherausgeberin des Nachlasses von Klaus Hirtner. Sie veröffentlicht Prosa, Hörspiele und szenische Texte – u.a.: Mondmaschine selbdritt (ORF 2001); 4 Hüte mit Frauen: 1 Frühlingswachen! Oder: Oh, hier flattert die Hülle des Lebens (ORF 2000); Den Mond hierhin … (ORF 2003); Don Schote und Rasinante (ORF 2004); Lunarische Logbücher (2007); Mördermaschine (mit Fotografien von Wolfgang Lengheim, 2007); Held. Lady. Mops. Improvisation (2010); Hirnsegel ahoi (ORF 2012); Polyphems Garten. Erzählung (2013).
Christian Steinbacher, *1960 in Ried im Innkreis, lebt seit 1984 als Autor, Herausgeber und Kurator in Linz. Ab den späten 1980er Jahren visuelle, sonore und konzeptuelle Poesie, Sprechauftritte und Textinstallationen. Schreibt heute Gedichte, poetische Prosa, Hörstücke und Essays; Gemeinschaftsarbeiten mit anderen Kunstschaffenden. Ausgezeichnet u.a. mit dem Literaturpreis Wartholz 2010, dem Heimrad-Bäcker-Preis 2013. Publikationen (Auswahl): a tempo (1988); Hemden und Schlipse. Kammerstücke, Gedichte (1994); Für die Früchtchen. Ein Plädoyer (2000); der wandel motzt. Gedichte und Stücke (2000); Auf der Blinkspur. Loipen und Kreisel (2003); Die Treffsicherheit des Lamas. Von Melancholien, Maul-Würfen und deren Zurückweisung (2004); Wangerl, abgehoben. Vom Zurechtbiegen und Stehen lassen (2005); Zwirbeln, was es hält. Gedichte (2006); Klotzkopf. Hausgemachte Fiktionen (mit Zsuzsanna Gahse, 2009); Winkschaden, abgesetzt. Gedichte und Stimmen (2011); Untersteh dich! Ein Gemenge (2012); Tief sind wir gestapelt. Gedichte (2014). 2016 erschien eine Porträtausgabe über den Autor in der Literaturzeitschrift Die Rampe.
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