Di, 18:00
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Reihe GEISTESERFRISCHUNG – Wiener Vorlesungen zur Literatur
JULIAN SCHUTTING (Wien) über HEINRICH von KLEIST (1777–1811): Meine ›Vorlesung‹? Eine Danksagung • GEISTESERFRISCHUNG. Inspirationen aus Lebenswelt und Zeitentiefe … 3/2017 • Wiener Vorlesungen zur Literatur
Heinrich von Kleist war 1999 durch den ungarischen Schriftsteller István Eörsi schon einmal Thema in den Wiener Vorlesungen zur Literatur. Nun resümiert Julian Schutting seine lebenslange Begeisterung für diesen nach wie vor bewegenden Autor, dessen zentrales Schreib- und Lebensthema, so Eörsi, das ungelöste Problem der Subordination war, das ihn schließlich aus dem Leben getrieben habe.
nämlich für frühes Begreifen anhand der Schullektüre »Michael Kohlhaas«, daß einzig ein unverwechselbarer Stil einen Dichter ausmacht – den Kleist’schen zu charakterisieren, müßte mir gelingen. u.a. wird etwas folgen zu der Erzählung, um die ich ihn beneide. (Julian Schutting)
Heinrich v. Kleist, *1777 in Frankfurt/Oder. Uradelige Abstammung, Erwartung einer Karriere in Armee, Diplomatie oder im hohen Verwaltungsdienst. Das Schwanken zwischen der Erfüllung dieser Erwartung und der Verwirklichung seiner schriftstellerischen Anliegen sowie der Zuwendung zu den damit verbundenen Interessen zieht sich durch sein Leben. Entscheidet sich 1811, entmutigt durch Unverständnis, Zensur und die eigene Verarmung, gemeinsam mit seiner unheilbar kranken Freundin Henriette Vogel für den Freitod. Werke (Auswahl): die Dramen Die Familie Schroffenstein (1803/UA 1804); Der zerbrochne Krug (UA 1808/1811); Amphitryon (1807/UA 1899); Penthesilea (1808/UA 1876); Das Käthchen von Heilbronn (UA 1810/1810); Die Hermannsschlacht (vollendet 1808/1821/UA 1860); Prinz Friedrich von Homburg (vollendet 1811/UA 1821); Erzählungen: Michael Kohlhaas, Die Marquise von O…. und Das Erdbeben in Chili (Erzählungen, Band 1, 1810); Die Verlobung in St. Domingo, Das Bettelweib von Locarno, Der Findling, Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik und Der Zweikampf (Erzählungen, Band 2, 1811). Theoretische Schriften: Katechismus der Deutschen (1809); Über das Marionettentheater (1810); Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden.
Julian Schutting, *1937 in Amstetten. Fotografische Ausbildung, Studium der Geschichte und Germanistik, Lehrtätigkeit; lebt heute als freier Schriftsteller in Wien. Seit den frühen 70er Jahren Prosa- und Lyrikveröffentlichungen, Fotoarbeiten; Auszeichnungen (u.a.): Ehrenzeichen in Gold für Verdienste um das Land Wien (1997), Gert-Jonke-Preis (2015). Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt u.a.: Nachtseitiges (2004); Übereinstimmungen (2006); Zu jeder Tageszeit (2007); An den Mond. Gedichte (2008); Auf der Wanderschaft. Über das Vergnügen am Gehen (2009); Am Schreibplatz (2010); Theatralisches (2012); Die Liebe eines Dichters (2012); Blickrichtungen. Prosa (2013); Der Schwan. Gedichte (2014); Zersplittertes Erinnern (2016).
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