Do., 20:00
AS
Lesung RONALD POHL
RONALD POHL (Wien) liest aus KIND AUS BLAU. Roman der Rückbildung. Ein Miles-Davis-Brevier (Ritter Verlag, 2017) • Einleitung und Gespräch mit dem Autor: Daniel Terkl
Assoziation ist – wie für Markus Köhle, heute, 19.00 – auch ein wichtiges Werkzeug für Ronald Pohl. In erzählerisch tonaler Ähnlichkeit zu Burroughs und Kerouac, diese aber in ein ganz eigenartiges, sich selbst unter- und überlaufendes Deutsch übertragend, spricht ein Erzähler-Ich über sich wie aus dem Jenseits und beschreibt alles Mögliche aus großteils unmöglichen Blickwinkeln, wie zum Beispiel, ganz zu Beginn, die eigene Geburt. Miles Davis ist auf eine Art Thema und Hauptfigur des Buchs, aber nicht wie durch eine Scheibe darin zu sehen. Vielmehr klingt die Trompete, die damit stets perfekt vollzogene Intervention des großen Musikers, durch die vermittels einer Art Traumsymbolik dargestellte Figur. Die Sprache wird selbständig und körperlich, beginnt zu schwingen: An den Bebopbüschen gediehen dicke Sträuße Gladiolen. Die Posaunenzüge waren pünktlich, die Backenzähne hatten obendrein einen Stich ins Blaue.
Ronald Pohl, *1965, lebt und arbeitet in Wien, Feuilleton-Redakteur des Standard. Beiträge für Zeitschriften und Anthologien; Gedichtbände: Doppel Be (1988); wind jam meer (1991); ein pastete das bissen (1993); patter (mit Fritz Lichtenauer, 1995); in puts. ein zimmerküchenkabinettstück (1996); von stühlen drangs (2000); Die Akte des Vogelsangs (2014). sudelküche seelenruh. Zwei Erzählungen und eine Komödie (2004); Die Algerische Verblendung. Roman (2007); Die Spindelstürmer. 3 Kurzromane (2010); pound in pisa. Die Badeküsser. Prosa (2012).
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