Mo., 19:00
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Lesung RADEK KNAPP
RADEK KNAPP (Wien) liest aus Der Mann, der Luft zum Frühstück aß (Deuticke, 2017) • Einleitung und Gespräch mit dem Autor: MARKUS KÖHLE
Radek Knapp pflegt die Tradition des Schelmenromans. In Der Mann, der Luft zum Frühstück aß wird von Walerian erzählt, der bei seinen Großeltern aufwächst und als 11-Jähriger von seiner Mutter ins graue Wien der 1980er Jahre entführt wird: Kulturclash vorprogrammiert. Verschmitzt berichtet Walerian von den Eigenheiten der Wienerinnen und Wiener. Einblicke in deren Wohnungen bekommt er als Heizungsableser, diverse Frauenbekanntschaften helfen auch, tiefer in die zu erkundende Materie vorzudringen. Dennoch: Walerian ist Slawe und hat, als Slawe in der Emigration, an Trunksucht und Melancholie zu leiden. Das steht ihm zwar gut, ist aber auf lange Sicht eine Rolltreppe abwärts. Und was hilft, um den Weg nach oben wieder zu finden? Das Schreiben. Walerian schreibt, Knapp schreibt, und es ist eine Freude, die Erzählung dieses herzensguten Helden mit allzumenschlichen Schwächen zu lesen. Vordergründige Unterhaltung gewollt, hintergründige Ernsthaftigkeit ausreichend vorhanden. (Markus Köhle)
Radek Knapp, *1964 in Warschau, lebt seit 1976 in Wien, wo er Philosophie studierte und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, und in der Nähe von Warschau. Seit 1994 zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Ein Bericht. Erzählung (1989); Franio. Erzählungen (1994); Ente à l’orange. Roman (1996); Herrn Kukas Empfehlungen. Roman (1999); Papiertiger. Eine Geschichte in fünf Episoden (2003); Gebrauchsanweisung für Polen (2005); Reise nach Kalino. Roman (2012); Der Gipfeldieb. Roman (2015).
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