Mi., 18:00
AS
Stunde der literarischen Erleuchtung – GEDÄCHTNISMOMENTE DER LITERATUR
HERMANN HAKEL (1911–1987) Lyrik und Kurzprosa aus AN BORD DER ERDE. Gedichte (Erwin Müller, 1948), ZWISCHENSTATION. 50 Geschichten (Willy Verkauf, 1949), 1938–1945. EIN TOTENTANZ (Willy Verkauf, 1950) • HANS RAIMUND (Burgenland – Wien) liest und kommentiert • mit freundlicher Zustimmung der Hermann-Hakel-Gesellschaft
Für die junge österreichische Literatur der Zeit nach dem 2. Weltkrieg (Kräftner, Mayröcker, Jandl, Haushofer, Amanshauser u.v.a.) war Hermann Hakel neben Hans Weigel – eine Zeitlang – einer der wichtigsten Anreger und Förderer. Man kann den literarischen Konservativismus Hakels, der einem heutigen Leser die Lektüre seiner Bücher doch schwer macht, nicht als bloßes Epigonentum abtun – er ist DAS Wesensmerkmal des jüdischen Schriftstellers Hakel. Das starre Festhalten an der Tradition, an großen literarischen Vorbildern und übernommenen Formmustern und Sprechweisen ermöglichte Hakel, in der lebensbedrohenden chaotischen Zeit, in die er hineingestellt war, schreibend zu überleben.
Die Lesung beschränkt sich auf eine Auswahl von Texten (Gedichte, Kurzprosa) aus den zu Lebzeiten des Autors erschienenen Büchern.
Hermann Hakel, *1911 in Wien, seit 1934 freier Schriftsteller; 1939–1947 Emigration nach Italien und Palästina; 1948–1951 Vorstandsmitglied des österreichischen P.E.N.-Clubs und Herausgeber der Literaturzeitschrift Lynkeus (Nr. 1–8); 1953–1964 Dozent an den Wiener und Münchner Volkshochschulen; bis 1969 Kulturredakteur verschiedener Zeitungen und Zeitschriften (Die Schau, Neue Welt, Jüdisches Echo etc,); danach vor allem Herausgeber von Anthologien (Viennensa, Judaica): 1979–1986 Fortsetzung der Herausgabe der Zeitschrift Lynkeus (Nr. 9–38); gestorben am 24.12.1987 in Wien. Zu Lebzeiten Publikation von 6 Bänden Lyrik und Kurzprosa. Aus dem Nachlass mehrere Bände mit Essays und Tagebuchaufzeichnungen. (Hans Raimund)
Hans Raimund, *1945 in Petzelsdorf/Niederösterreich. Lyriker, Übersetzer aus dem Italienischen, Französischen, Englischen. Studium der Musik, Anglistik und Germanistik, danach im Lehrdienst, u.a. in Duino bei Triest. Zahlreiche Preise, u.a. Georg-Trakl-Preis (1994), W.H. Auden-Übersetzerpreis (1992), Anton-Wildgans-Preis (2004), Premio Letterario »Val Di Comino« (2010). Zuletzt erschienen: Immer noch Gedichte? Ein Pasticcio (2011); Choral Variationen. Gedichte (2011); Auf einem Teppich aus Luft. On a carpet made of air. Gedichte (zweisprachig; 2014).
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