Mi, 19:00
LQ
Lesung MANFRED CHOBOT
MANFRED CHOBOT (Wien) liest aus seinem neuen Erzählungsband FRANZ – EINE KARRIERE (Löcker Verlag, 2017) • Einleitung und Gespräch mit dem Autor: Daniel Terkl • HELMUTH SCHÖNAUER (Innsbruck): AUS- und EINFAHRTSSIGNALE zu den Büchern von MANFRED CHOBOT – eine kleine Hommage aus 25 Rezensionen zum 70. Geburtstag des Autors (3.5.2017), stellvertretend vorgetragen von Markus Köhle
Manfred Chobots 13 Geschichten geben ein kaleidoskophaftes Bild existenzieller Verstrickungen, von scheinbaren Banalitäten, Abgründen, Hoffnungen. Auf lakonische Weise berichtet etwa eine Geschichte davon, wie ein Mädchen ihrem Entführer noch nach Jahren vorwirft, dass er sie nie zu dem Rummelplatz gebracht hat, von dem er ihr erzählt hatte, um sie in sein Auto zu locken, oder eine andere vom Verlust von Besitz und Selbstwert einer Karrierefrau, die sich in ihrem Urlaubsort auf einen Schwindler als Liebhaber einlässt. Die Handlung gibt sich ganz selbstverständlich und zugleich ist unverständlich, wie die Figuren handeln: wie im »echten Leben«. Ein Ausweg bietet sich nicht an, aber Trost liefert eine immer wieder überraschend aufblitzende Gewitztheit der Figuren, wenn sie etwa die Unordnung auf dem Tisch mit Daniel Spoerris Kunst verbinden. Vergnügen bereitet eine subtile Überdehnung, die unaufgelöst, paradox, am Ende die Leser allein zurücklässt.
Manfred Chobot, *1947 in Wien. Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Veröffentlicht Lyrik, Prosa, Romane, Hörspiele und Features; Herausgebertätigkeiten, Fotoausstellungen. Zuletzt erschienen: Die Ernte der Stachelbeeren. Text-Clips (2007); Aloha – Briefe aus Hawaii (2008); Blinder Passagier nach Petersburg. Essays (2009); Genie und Arschloch (Hg., 2009); Reise nach Unterkralowitz. Roman (2009); Versuch den Blitz einzufangen. Roman (2011); Der Tag beginnt in der Nacht. Eine Erzählung in Träumen (2011); Gefallen gefällt. Gedichte (2012); Lebenslänglich Wichtelgasse. Wiener Erkundungen (2012); Mich piekst ein Ameisenbär. Weltgeschichten (2013); Florian Floh. Kinderbuch (mit Ernst Zdrahal, 2014); Straßen des vergänglichen Ruhms. Dichter auf dem Wiener Stadtplan (mit Beppo Beyerl, 2015); Doktor Mord. 33 Mini-Krimis (2015); Das Killer-Phantom. 44 Mini-Krimis (2015); Nur Fliegen ist schöner. Gedichte (Hg. Beppo Beyerl, 2017).
Helmuth Schönauer rezensierte um die 40 Bücher Manfred Chobots, gesammelt in Tagebuch eines Bibliothekars – bislang 5 Bände (Sisyphus Verlag, 2015–2016).
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