Mo, 19:00
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GRUNDBÜCHER der österreichischen Literatur seit 1945
65. Grundbuch: HANNELORE VALENCAK (1929–2004): DAS FENSTER ZUM SOMMER/Zuflucht hinter der Zeit. Roman (Wollzeilen Verlag, 1967; Zsolnay Verlag, 1977; Residenz Verlag, 2006) • CLEMENS J. SETZ (Graz) liest und kommentiert • CHRISTA GÜRTLER (Salzburg) Referat • Diskussion; Redaktion und Moderation: KLAUS KASTBERGER (Universität Graz) • 16.5., 19.30, Linz, Stifter-Haus; 23.5., 19.00, Literaturhaus Graz • Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 (Hg. K. Kastberger, K. Neumann) – Erste Lieferung (2007); Zweite Lieferung (2013) • gemeinsam mit dem Adalbert-Stifter-Institut, Linz, und dem Literaturhaus Graz
Hannelore Valencak (1929–2004) zählt zu den wichtigen weiblichen literarischen Stimmen der Nachkriegsliteratur, auch wenn es bisher nicht gelungen ist, durch Neuauflagen ihre Wiederentdeckung einzuleiten. In ihrem Roman »Das Fenster zum Sommer« (1977, 2006) – erstmals 1967 unter dem Titel »Zuflucht hinter der Zeit« erschienen – entzaubert Valencak schonungs- und mitleidslos die stereotypen Glücksversprechen für Frauen in den 1950er und 1960er Jahren. Was diesen Roman »im Zeitalter der sexistischen Extreme« (»Falter«) so aktuell erscheinen lässt, ist neben der lakonischen Beschreibung von Geschlechterverhältnissen seine raffinierte Erzählweise. Das Zurückspulen der Zeit vor ihre Heirat ermöglicht der Protagonistin einen Abschied von falschen Versprechungen und einen Ausblick auf eine unsichere und bisweilen bedrohliche Zukunft eines selbstbestimmten Lebens. (Christa Gürtler)
Hannelore Valencak, *1929 in Donawitz, †2004 in Wien. Studium der Physik in Graz, Arbeit als Metallurgin in Kapfenberg, nach dem Tod des ersten Ehemanns mit der zweiten Heirat 1962 Umzug nach Wien, dort Arbeit als Patentsachbearbeiterin. Ab 1975 freie Schriftstellerin mit Wohnorten in Wien und Bad Vöslau. Bücher: Morgen werden wir es wissen. Erzählungen (1961); Die Höhlen Noahs. Roman (1961, 2012); Ein fremder Garten. Roman (1964); Nur dieses Leben. Gedichte (1966); Zuflucht hinter der Zeit. Roman (1967; unter dem Titel Das Fenster zum Sommer: 1977, 1980, 2006); Montag früh ist nicht das Leben. Jugendbuch (1970); Vorhof der Wirklichkeit. Roman (1972); Erzählungen (1973); Ich bin Barbara. Jugendbuch (1974); Meine schwererziehbare Tante. Jugendroman (1974); Das Treueversprechen. Jugendroman (1978); Das magische Tagebuch (1981); Mein Tag – mein Jahr. Gedichte (mit Doris Mühringer, 1983); Bettina und das eiserne Versprechen. Jugendbuch (1989).
Clemens J. Setz, *1982 in Graz, wo er lebt, studierte Mathematik und Germanistik. Zahlreiche Veröffentlichungen von Gedichten und Kurzgeschichten in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien. Bücher (Auswahl): Söhne und Planeten. Roman (2007); Die Frequenzen. Roman (2009); Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes. Erzählungen (2011); Indigo. Roman (2012); Glücklich wie Blei im Getreide. Nacherzählungen (2015); Die Stunde zwischen Frau und Gitarre. Roman (2015).
Christa Gürtler, *1956 in Linz, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, lebt als Literaturwissenschafterin, freie Verlagslektorin und Universitätsdozentin in Salzburg. Seit 1984 zahlreiche Buchpublikationen, Herausgaben und Aufsätze, zahlreiche Artikel und Rezensionen für verschiedene Medien, vor allem zur österreichischen Gegenwartsliteratur. Zuletzt erschienen u.a.: Elfriede Gerstl: Werkausgabe in fünf Bänden (2012 ff.); Kleiderfragen. Mode und Kulturwissenschaft (hg. mit Eva Hausbacher, 2015).
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