Di, 19:00
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NorDict! Dichtung aus Dänemark, Island, Norwegen und Schweden
SØREN ULRIK THOMSEN (Dänemark) zweisprachige Lesung unter Mitwirkung des Übersetzers aus Rystet spejl/Zitterspiegel (übersetzt von Klaus-Jürgen Liedtke; Kleinheinrich Verlag, 2016) • Einleitung und Moderation: SUNE SPANG-THOMSEN (Skandinavistik, Universität Wien) • JON FOSSE (Norwegen) liest (Video-Aufnahme) aus Denne uforklarlege stille/Diese unerklärliche Stille (deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel; mit Radierungen von Olav Christopher Jenssen; Kleinheinrich Verlag, 2016) • Einleitung und Lesung der Übersetzungen: MICHAEL HAMMERSCHMID (Wien)
Søren Ulrik Thomsen, *1956 in Kalundborg (Sjælland), lebt in Kopenhagen. Lyrik-Debüt City Slang (1981), seither zahlreiche Gedichtbände und mehrere Essaysammlungen. Auftritte und Einspielungen mit der Jazzformation Det glemte Kvarter; Übertragung antiker Tragödien ins Dänische; zweisprachig liegt auch vor: Hjemfalden/Anheimgefallen. Digte/Gedichte (Zeichnungen von Annemette Larsen; Ü: Ursula Schmalbruch, 1993).
Søren Ulrik Thomsen gilt als bedeutende Persönlichkeit der Inger Christensen nachfolgenden Dichtergenerationen in Dänemark. Seine Daseins-Gedichte erzählen von Lebensmomenten, den damit verknüpften Beobachtungen, Beschreibungen und Deutungen, die das Erinnerte als gegenwärtig und wirksam erweisen. Zugleich flechten sie ein subtiles Gewebe von Anspielungen und Zitaten, das sie mit Werken der skandinavischen, der europäischen Dichtung, aber auch mit internationalen Popsongs verbindet.
Sune Spang-Thomsen ist Sprachlektor an der Abteilung Skandinavistik des Instituts für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien.
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Jon Fosse, *1959 in der Küstenstadt Haugesund, lebt als freier Schriftsteller in Oslo und in Hainburg (NÖ). Sein Werk wurde in über 40 Sprachen übersetzt, die Theaterstücke werden weltweit aufgeführt. Literaturpreis des Nordischen Rates 2015 für die Prosa-Trilogie: Schlaflos/Olavs Träume/Abendmattigkeit (2014; dt. 2016). Seit 1986 erschienen neun Lyrikbände, im Kleinheinrich Verlag nun erstmals Gedichte in deutscher Übersetzung.
Jon Fosse ist als Dramatiker weltberühmt. Dass er vom Anfang seines Schreibens an auch Dichter ist, ja, dass er seine Theaterstücke als Gedichte bezeichnet, ist im deutschen Sprachraum bislang wenig bekannt. Seine Gedichte sind, zum Teil erzählende, Reduktionen auf das Essentielle: elementare Motive wie Farben, Wolken, Wasser, Tiere, Bewegung kehren in immer neuen Variationen wieder – bis zu einem Umschlagpunkt, der sich in fast jedem Gedicht findet: hier schlägt das Realistische ins Metaphysische um, eine spirituelle Ganzheitsempfindung gewinnt zentrale Bedeutung. Sie entspricht der mystischen Erfahrung der Seele als einem inneren Licht, wie sie der mittelalterliche Dominikaner Meister Eckhart, auf den sich Fosse beruft, artikuliert hat.
Michael Hammerschmid, *1972, Dichter und Literaturwissenschaftler, lehrt am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst und an der Universität Wien.
NorDict! In Zusammenarbeit mit der Schwedischen Botschaft in Wien, der Abteilung Skandinavistik im Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft/Universität Wien und mit dem Kleinheinrich Verlag, Münster – mit freundlicher Unterstützung der Dänischen Botschaft und der Isländischen Botschaft in Wien
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