Di., 19:00
AS
Textvorstellungen – Motto: Qualverwandtschaften
IRIS BLAUENSTEINER (Wien) Kopfzecke. Roman (Verlag Kremayr & Scheriau) • DIETMAR KRUG (Wien) Rissspuren. Roman (Otto Müller Verlag) • GABRIELE KÖGL (Wien) Höllenkinder. Erzählung (mit Graphiken von Georg Koenigstein; Edition Roesner) • Redaktion und Moderation: FRIEDRICH HAHN
Eine Tochter pflegt ihre demenzkranke Mutter, begleitet sie in den Tod. Iris Blauensteiners Debüt »Kopfzecke« ist ein Roman wie der Aushang in einem Kinofoyer. Stills fügen sich zu einer dicht(erisch)en Pinnwand voller bildstarker Bilder und Szenen. Post-its als Dokumente eines, wie es im Klappentext heißt, »Wechselspiels aus Distanzierung und Annäherung«.
Dietmar Krug kennt man als langjährigen Mitarbeiter des »Spectrums« (»Die Presse«). Nun hat er seinen zweiten Roman veröffentlicht. In »Rissspuren« erzählt Krug die Geschichte des heranwachsenden Buben Burkhard. Schauplatz ist die rheinische Provinz in den 60er und 70er Jahren. Der Vater Alkoholiker, die Mutter suizidgefährdet – es ist eher die Hölle denn eine Dorfidylle.
Gabriele Kögls Erzählung »Höllenkinder« wird in Verbindung mit den Graphiken von Georg Koenigstein zu einem Höllenritt. Die alte Frau wird von immer wiederkehrenden Fragen der Tochter über ihre Vergangenheit gepeinigt, und es stellt sich die Frage: Ist die Wahrheit wirklich immer zumutbar?
(Friedrich Hahn)
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