Fr., 18:00
Universität für angewandte Kunst, Hörsaal 1
Lyrikfestival DICHTERLOH 2017 – Tag 4
NORBERT HUMMELT (Berlin) liest aus FEGEFEUER. Gedichte (Luchterhand Literaturverlag, 2016) und aus seinem Gesamtwerk • Gedichtantworten: Timo Brandt, Luca Manuel Kieser, Anna-Sophie Fritz, Katharina Pressl (Studierende des Instituts für Sprachkunst, Wien) reagieren mit eigenen Texten auf Gedichte Norbert Hummelts • in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, Wien • Konzept und Moderationen: MICHAEL HAMMERSCHMID • 88. Autorenprojekt der Alten Schmiede
24.–28.4. Dichterloh. Poetische Entzündungen – 2. Ausgabe. Der dichte Dialog der Worte und Elemente des Gedichts – ihr Hinaussprechen, ihr In-Beziehung- und Über-Grenzen-Setzen, ihre paradoxen Zündungen, ihre Osmosen und Verschmelzungen, ihr Austausch im Wort- und über das Wortgefüge hinaus zeugen auch dieses Jahr vom vielgestaltigen Eigensinn und der ungebändigten Energie dieser uralten und zugleich so unverbraucht innovativen und aktuellen Form der Literatur.
An vier Abenden werden beim zum zweiten Mal stattfindenden Internationalen Dichterloh-Festival, das alternierend zum einmonatigen Internationalen Lyrikfestival »Poliversale« (zuletzt 2014 und 2016) stattfindet, Dichterinnen und Dichter aus sechs Herkunftsländern (der Schweiz, der Slowakei, Russland, Italien, Deutschland und Österreich) ihre aktuellen Publikationen vorstellen und dabei das Motto »Dichter Dialog« sowohl von innen als auch von außen beleuchten, durchdringen und darüber hinausgehen.
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28.4. Im Werk Norbert Hummelts spielt die Auseinandersetzung mit früheren und historischen dichterischen Formen eine bedeutende Rolle. Der vierte Abend von Dichterloh setzt diese Konstitution seiner Arbeit insofern ins Zentrum, als Norbert Hummelt sowohl aus seiner jüngsten auf Dante anspielenden poetischen Publikation »Fegefeuer« als auch einen Querschnitt aus seinem poetischen Werk seit Anfang der 90er Jahre lesen wird. Im Anschluss daran stellen Timo Brandt, Anna-Sophie Fritz, Luca Manuel Kieser und Katharina Pressl, alle vier Studierende der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien, ihre in Reaktion auf Norbert Hummelts Gedichte entstandenen Texte vor und bringen so einen literarischen Dialog zwischen Generationen, Zeiten und verschiedenen Ästhetiken mit anschließendem Gespräch in Gang.
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Norbert Hummelt, *1962 in Neuss (Nordrhein-Westfalen), lebt als Dichter, Essayist, Übersetzer und Herausgeber in Berlin. Studium der Germanistik und Anglistik in Köln, Leiter der Kölner Autorenwerkstatt 1988–1992, Lehraufträge am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, Redakteur der Zeitschrift Text + Kritik. Bücher (Auswahl): knackige codes. Gedichte (1993); als Übersetzer: T.S. Eliot: Four Quartets. Gedichte (2006); Totentanz. Gedichte (2007); als Übersetzer: T.S. Eliot: Das öde Land. Gedichte (2008); Pans Stunde. Gedichte (2011).
Richtung Rückkehr, Heimkehr, Natur machen sich die neuen Gedichte Norbert Hummelts auf und suchen in der Kindheit und mit den Mitteln der Terzine, des Reims und Binnenreims sowie auf den Spuren von Dantes Fegefeuer aus dessen berühmter »Divina Commedia« nach dem Abwesenden, dem Rätselhaften, den Fragen nach dem Sinn und den Grenzen menschlichen Seins und Verstehens.
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Timo Brandt, *1992 in Düsseldorf, aufgewachsen in Hamburg, seit 2014 Studium der Sprachkunst. Seit 2015 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Jenny; seit 2016 Rezensent auf fixpoetry.com. Veröffentlichungen u.a. in Bella Triste, Jenny, STILL, Metamorphosen, Seitenstechen, Zwischenwelt und einigen Anthologien. Website: lyrikpoemversgedicht.wordpress.com
Anna-Sophie Fritz, *1989 in Wien, Studium Schauspiel am Mozarteum Salzburg, Engagement am Chemnitzer und am Hessischen Staatstheater, seit 2014 Studium der Sprachkunst in Wien. Reise nach Nepal/Indien, Theaterprojekt an der Gyanodaya School in Pokhara; freie Theaterprojekte (Verein Einhorn Produktionen); Peacecamp-Workshopleiterin; Comic-Kurzhörspiel Random Dudette, seit 2016 Leiterin des Theaterclub Musisches Zentrum Wien; 2016: Sommersemester Universität der Künste Berlin – Szenisches Schreiben; 2016: Arab European Young Leaders Forum Doha, Quatar.
Luca Manuel Kieser, *1992 in Tübingen, seit 2010 Studium der Philosophie und Theatergeschichte, seit 2014 Studium der Sprachkunst, lebt in Leipzig und Wien. Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, zuletzt in: Jenny, Heft 4 und Havel, Hunde, Katzen, Tulpen. Garz erzählt. Hg. von Esther Dischereit (2016).
Katharina Pressl, Abgeschlossenes Studium der Transkulturellen Kommunikation in Graz und Edinburgh. Studium der Sprachkunst in Wien. Arbeitet gerne in Kollektiven, so zum Beispiel unter den Namen Tortuga und Anteaters Against Everything. Keine nennenswerten Veröffentlichungen. Lacht manchmal aus Versehen.
(Michael Hammerschmid)
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Hörsaal 1