Do, 19:00
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Lesungen WALTER GROND & DANIELA EMMINGER
WALTER GROND (Wien) liest aus seinem neuen Roman DREI LIEBEN (Haymon Verlag, 2017) • DANIELA EMMINGER (Wien) liest aus GEMISCHTER SATZ. Novelle (Czernin Verlag, 2016) • Einleitung und Gespräch mit Autor und Autorin: MARKUS KÖHLE
Walter Grond schickt in seinem Roman Drei Lieben einen Ich-Erzähler auf eine Reise in die Vergangenheit und in ein kleines österreichisches Dorf, um mehr über die Herkunft seines Großvaters Hermann zu erfahren, den er als seinen eigentlichen Vater betrachtet. Dabei lernt er seine Tante (Sophie) kennen, die bereitwillig aus ihrem Leben berichtet, um an ihrem Begräbnis schließlich seiner großen Liebe (Rita) zu begegnen. In Drei Lieben geht es um durch Kriege verursachte Risse in Beziehungen und Biografien und um das Überall-Fremdsein. Walter Grond erzählt detail- und erkenntnisreich über die Öl-Metropole Baku in den Jahren vor und nach der Roten Revolution, entführt in ein großstädtisch flirrendes Paris der 1920er Jahre und in das beängstigende Wien der 1930er Jahre sowie das Wien zur Zeit der schwarz-blauen Machtübernahme. Drei Lieben. Drei Generationen. Drei Metropolen. 100 Jahre Erzählzeit.
Walter Grond, *1957, lebt in Melk (NÖ). Er war unter anderem Herausgeber der Literaturreihe Essay und der Zeitschriften Nebelhorn, ABSOLUT und Liqueur, ist Autor zahlreicher Romane und Organisator diverse Projekte. Seit 2004 Projektleiter von www.readme.cc, seit 2005 Herausgeber (mit Beat Mazenauer) der Reihe Lesen am Netz. Bücher, Websites im Studienverlag/Haymon Verlag – http://www.lesenamnetz.org. Publikationen (Auswahl): Der Erzähler und der Cyberspace. Essays (1999); Old Danube House. Roman (2000); Almasy. Roman (2002); Gipfelstürmer und Flachlandgeher (2001); Schreiben am Netz. Literatur im digitalen Zeitalter (Hg. mit Johannes Fehr, 2003); Drei Männer. Novelle (2004); Die Khedivin (2004); Der gelbe Diwan. Roman (2009); Mein Tagtraum Triest. Roman (2012).
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Daniela Emmingers Novelle Gemischter Satz ist ein langer Abschiedsbrief an eine schlimme Lebensphase: Agatha hat eine Liebe, ihre siebte, und die vergangenen zweieinhalb Jahre zu verarbeiten. Agatha braucht dafür Zeit und eine eigene Sprache. Sie braucht auch einen Rückzugsort, den sie schließlich bei ihren Eltern im Dorf sucht. Aber erst mal beginnt alles in Wien und wird plötzlich anders, denn die Liebe kommt aus Berlin. Also muss auch Agatha dort hin und wird hauptsächlich Liebende, bis sie davon erschöpft und gleichzeitig gelangweilt ist. Denn die Liebe ist plötzlich nur noch Arbeit. Die Liebe bietet keinen Halt mehr. Die Liebe löst sich auf, die gemeinsame Sprache auch. Agathas Monolog ist ein Amok-Lauf in Sachen Liebe. Die Waffe ist die Sprache und von Emmingers Sprache, ihren Sätzen, lässt man sich gern treffen.
Daniela Emminger, *1975, Studium Publizistik und Kommunikationswissenschaften in Wien, Werbetexterin in Hamburg und Berlin sowie Redakteurin in Litauen und Lettland; seit 2008 lebt sie als Schriftstellerin, freie Journalistin und Kommunikationsberaterin in Wien. Bisherige Veröffentlichungen: Leben für Anfänger (2004); Schwund. Roman (2014), Die Vergebung muss noch warten. Roman (2015).
(Markus Köhle)
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