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OLGA MARTYNOVA
OLGA MARTYNOVA (Frankfurt; Ingeborg-Bachmann-Preis 2012) Lesung aus DER ENGELHERD. Roman (S. Fischer Verlag, 2016) • Einleitung und Gespräch mit der Autorin: Annalena Stabauer
Aus drei Erzählsträngen ist Olga Martynovas dritter Roman Der Engelherd gewoben. Im Hauptstrang um den alternden Schriftsteller Caspar Waidegger und seine junge Geliebte Laura beginnt man in geselliger Runde eine Erzählung, welche immer mehr die Züge von Waideggers verdrängter Familiengeschichte annimmt, die noch kein Ende hat. Diese beiden Erzählungen umgibt und unterbricht das »Journal eines Engelsüchtigen« über Engel – der Zeit enthobene Wesen, keine Schutzengel, sondern selbst des Schutzes vor dieser Welt bedürftig. Olga Martynovas literarisch anspielungsreicher, komplex gebauter, und doch schwungvoll erzählter Roman bezieht aus seiner metaphysischen Wendung einen Echoraum für das irdische Treiben und zugleich einen Gegenentwurf. Nico Bleutge schreibt in der Süddeutschen Zeitung: »Das Engelische ist die eigentliche Poetik des Romans, nicht der Chimäre einer linearen Geschichte nachzustreben oder der Ideologie, Grenzen zu ziehen, sondern sich Sprüngen anzuvertrauen, Lücken, Bedeutungsschichten und der Idee von Gleichzeitigkeit.«
Olga Martynova, *1962 bei Krasnojarsk in Sibirien, studierte russische Sprache und Literatur, lebt in Frankfurt am Main. Sie schreibt Gedichte in russischer Sprache, Essays und Prosa sowie (gemeinsam mit Oleg Jurjew) Hörspiele in deutscher Sprache. Ausgezeichnet u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2012, dem Berliner Literaturpreis 2015. Auf Deutsch erschien: Brief an die Zypressen. Gedichte (Ü: Elke Erb und Olga Martynova, 2001); Wer schenkt was wem. Besprechungen 1999–2003 (2003); Rom liegt irgendwo in Russland. Zwei russische Dichterinnen im lyrischen Dialog über Rom (mit Jelena Schwarz; russisch – deutsch; Ü: Elke Erb und O. Martynova, 2006); In der Zugluft Europas. Gedichte (Ü: Elke Erb, O. Martynova u.a., 2009); Sogar Papageien überleben uns. Roman (2010); Zwischen den Tischen. Olga Martynova und Oleg Jurjew im essayistischen Dialog (2011); Von Tschwirik und Tschwirka. Gedichte (Ü: Elke Erb und O. Martynova, 2012); Mörikes Schlüsselbein. Roman (2013).
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