Do, 19:00
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MARIE-THÉRÈSE KERSCHBAUMER
MARIE-THÉRÈSE KERSCHBAUMER (Wien) liest aus CHAOS UND ANFANG. Ein Poem (Wieser Verlag, 2016) • Einleitung: Kurt Neumann
Marie-Thérèse Kerschbaumer legt mit Chaos und Anfang ein kühnes synkretistisches Poem vor, in dem sie versucht, die verschiedenen Arten und Qualitäten des Wissens, die von den Menschen im Zuge ihrer Kultur- und Zivilisationsgeschichte entwickelt und ausdifferenziert worden sind, wieder in eine literarische Form zu fassen. In vier Teilen erhebt sich ein Zug zahlloser Phänomene und Gegenstände, darunter Schöpfungserzählung, Gestirnskunde, Zeitmessgeräte, Astrophysik, chemische Reaktionen, Aufbau und Zerstörung von Kultstätten, geologische Bewegungen, Mythen, Verkündigungen, Worte der Dichtung, die als Anrufung, Beschreibung, Kommentierung und Zitat zum Vorschein kommen. Der große Gesang selbst kann sich der ewigen Dialektik von Form und Formzerfall, Chaos und Ordnung nicht entziehen und ist somit Schauplatz der Gefechte zwischen konträren Kategorien des Weltverständnisses, der Welterklärung.
Marie-Thérèse Kerschbaumer, *1936 in Garches nahe Paris. Kindheit in Costa Rica, lebt seit 1957 in Wien, wo sie Romanistik (Italienisch, Rumänisch) und Germanistik studierte. Sie veröffentlicht Lyrik, Prosa, Essays, Übersetzungen. 2007 13-bändige Werkausgabe im Wieser Verlag. Bücher: gedicht (1970); Der Schwimmer. Roman (1976); Der weibliche Name des Widerstands. Sieben Berichte (1980); Schwestern. Roman (1982); Gewinner oder Verlierer einer Zeit. Literaturförderung und künstlerische Qualität (1988); Neun Canti auf die irdische Liebe (1989); Für mich hat Lesen etwas mit Fließen zu tun … Gedanken zum Lesen und Schreiben von Literatur (1989); Versuchung (1990); Die Fremde. Erstes Buch (1992); Ausfahrt. Zweites Buch (1994); bilder immermehr. gedichte 1964–1987 (1997); Fern. Drittes Buch (2000); Orfeo. Bilder, Träume (2002); Arkadien/Apologie (Hg., 2003); Neun Elegien/Nueve elegías (2004); Calypso. Über Welt, Kunst, Literatur (2005); Wasser und Wind. Gedichte 1988–2005 (2006); Gespräche in Tuskulum. Ein Fragment. Viertes Buch (2009); Freunde des Orpheus. Essays (2011); Res publica – Über die öffentliche Rede in der Republik (2014).
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