Mo, 19:00
LQ
GEORGI GOSPODINOV
GEORGI GOSPODINOV (Bulgarien) zweisprachige Lesung (bulgarisch – deutsch) mit ILIJA TROJANOW (Wien) aus dem Erzählband 8 MINUTEN UND 19 SEKUNDEN (I vsichko stana luna – aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann; Literaturverlag Droschl, 2016) samt Einleitung und Gespräch mit dem Autor
In Georgi Gospodinovs Erzählungen begegnen wir hinterwäldlerischen Dorfbewohnern auf dem südlichen Balkan, einem Kind, das nacheinander verschiedene Väter adoptiert, einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, und zahlreichen simplen oder auch raffinierten Ehebrüchen; einige Geschichten werfen Blicke in die kommunistische Vergangenheit des Landes und andere in die Zukunft der Menschheit.
Wie in der Titelgeschichte die Zeit, die das Licht von der Sonne zur Erde braucht, gerade das bisschen Zeit ist, die der Autor dem Leser zur Lektüre des Textes einräumt, so lauern in vielen Texten Gospodinovs Weltuntergangsgedanken, Sorgen und Trauer über die Unzuverlässigkeit der Menschen.
Mit seinem Prosaband bestätigt Georgi Gospodinov seine Rolle als Souverän unter den Erzähl-Anarchos der Gegenwartsliteratur … Solange noch so erzählt wird, kann die Welt nicht untergehen. (Konstantin Ulmer-von Elling, Die Zeit)
Georgi Gospodinov, *1968 in Jambol/Bulgarien, Studium der Bulgarischen Philologie in Sofia, seit 1993 Redakteur für die Literaturzeitschrift vestnik, war Kolumnist der Tageszeitung Dnevnik und arbeitet am Literaturinstitut der Bulgarischen Akademie der Künste. Bücher – alle angeführten Übersetzungen von Alexander Sitzmann: Gedichtbände: Lapidarium (Лапидариум, 1992); Der Kirschbaum eines Volkes (Чeрешата на един народ, 1996); Briefe an Gaustin (Писма до Гаустин, 2003); Balladen und Maladien (Балади и разпади, 2007); Kleines morgendliches Verbrechen (2010); Romane: Natürlicher Roman (2007; Естествен роман, 1999); Physik der Schwermut (2014; Физика на тъгата, 2011); Kurzgeschichtenband: Und andere Geschichten (И други истории, 2001; auf Deutsch als Gaustín oder Der Mensch mit den vielen Namen, 2004); außerdem Bühnen- und Drehbuchautor.
Ilija Trojanow, *1965 in Sofia, wuchs in Kenia auf und lebt heute in Wien. Werke (Auswahl): Der Weltensammler (2006); Der entfesselte Globus. Reportagen (2008); Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte (mit Juli Zeh, 2009); EisTau (2011); Wo Orpheus begraben liegt (Fotografien: Christian Muhrbeck, 2013); Der überflüssige Mensch (2013); Macht und Widerstand (2015); Meine Olympiade. Ein Amateur, vier Jahre, 80 Disziplinen (2016).
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