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MICHAEL DONHAUSER (Wien): WALDWAND – Adalbert Stifters Dichtungsversuch »WITIKO« nacherzählt und kommentiert • 2. Stifter-Vorlesung 2016 • Michael Donhauser: Waldwand. Eine Paraphrase (Matthes & Seitz, 2016) • Wiener Vorlesungen zur Literatur seit 1986 – Stadtinstitut für literarische Forschungen
Michael Donhausers zweite Stifter-Vorlesung dieses Jahres folgt seinem neu erschienenen Buch Waldwand. Eine Paraphrase, mit dem er erklärend, zitierend und berichtend Stifters epochales Prosaepos Witiko durchmisst. Dabei verbinden sich Poesie, Epik und Philologie zu einem eigenen Sprach-Kunstwerk, das zur produktiven Neu-Entdeckung eines der großen Romane der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts einlädt.
Witiko ist ein 1000 Seiten umfassender historischer Roman, den Adalbert Stifter einen Dichtungsversuch aus der Geschichte meines Heimatlandes nennt und der die Gründungsgeschichte des Königreiches Böhmen im 12. Jahrhundert erzählt. Stifter schrieb insgesamt 15 Jahre an diesem Großwerk, in dessen Zentrum Witiko steht, der sein Tun der Frage nach dem Guten wie nach dem Rechten unterwirft. Witiko erweist sich durch alle Wirrungen missglückter Erbfolge und daraus resultierender Kriege hindurch als moralisch standhaft, auch dann, wenn sein Tun nicht ausschließlich den gegebenen Normen entspricht.
Adalbert Stifter, *1805 in Oberplan/Böhmen, †1868 in Linz. Jurastudium in Wien; Gedichte, Malerei; Hauslehrer. Ab 1850 Schulinspektor in Oberösterreich, Reformvorhaben und Erwachsenenbildung. Zwischen 1847 und 1855 sowie 1860 und 1867 schrieb er an seinem Roman Witiko. Eine Erzählung, der zwischen 1865 und 1867 in mehreren Teilen erstmals publiziert wurde.
Michael Donhauser, *1956 in Vaduz, lebt in Wien. Veröffentlicht seit 1986 Lyrik und Prosa, übersetzt aus dem Französischen (u.a. Rimbaud, Ponge). 2005 Ernst-Jandl-Preis, 2009 Georg-Trakl-Preis. Zuletzt erschienen: Nahe der Neige (2009); Variationen in Prosa (2013).
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