Mi., 19:00
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Lesung und Lesart – FRIEDERIKE GÖSWEINER • KATHRIN RÖGGLA
ANGELIKA REITZER stellt mit ihren Gästen neu zu entdeckende Bücher vor • FRIEDERIKE GÖSWEINER (Tirol) liest aus TRAURIGE FREIHEIT. Roman* (Literaturverlag Droschl) • KATHRIN RÖGGLA (Berlin) liest aus NACHTSENDUNG. Unheimliche Geschichten** (S. Fischer Verlag, 2016) • Einleitungen und Gespräche mit den Autorinnen: Angelika Reitzer • * Neuerscheinung Frühjahr 2016 ** Neuerscheinung Herbst 2016
Friederike Gösweiners Buchdebüt Traurige Freiheit erzählt von einer jungen Frau, die in die ferne Stadt Berlin zieht, um dort endlich ihren Berufswunsch zu verwirklichen, und trotz fortwährender Anstrengung weder beruflich noch sozial Halt zu finden vermag. Diese Art Freiheit scheint lediglich aus der Freiheit des Scheiterns zu bestehen. In einer analytisch-klaren Sprache legt die Autorin das Exemplarische dieses Scheiterns frei und behält doch stets die Individualität ihrer Protagonistin genau im Blick.
Ohne jede stilistische Attitüde, ohne die geringste poetische Überambition gelingt es Gösweiner, ihre Heldin in ferner Verwandtschaft zu Büchners Lenz zu positionieren. Die dezente Kunstfertigkeit ihres Prosa-Erstlings enthüllt sich erst auf den zweiten Blick. Sie wirkt dadurch umso mehr. (Ursula März, Die Zeit)
Friederike Gösweiner, *1980 in Rum (Tirol), Studium der Germanistik und Politikwissenschaft, lebt als Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin und -kritikerin in Tirol. Traurige Freiheit ist für den Debütpreis zum Österreichischen Buchpreis 2016 nominiert.
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Kathrin Rögglas Erzählband Nachtsendung spürt das Unheimliche in Situationen auf, die einander fremden Personen ein Minimum an Kommunikation und sozialem Arrangement abverlangen: Klassentreffen, Kongresse, Mütteryoga, Bürgerinitiativen, Internetforen. In jeder dieser kurzen »Unheimlichen Geschichten« scheint das Geschehen, aus unterschiedlichen Anlässen, an einen Punkt zu gelangen, an dem soziale Übereinkünfte oder persönliche Überzeugungen brechen. Die Menschen scheinen fortan einander und sich selbst gespenstisch. Mit der ihr eigenen analytischen Schärfe und beißender Komik zeichnet Kathrin Röggla das Bild einer betriebsamen Gesellschaft, die umso mehr Störfälle provoziert, je größer die Anstrengung ist, diese zu minimieren.
Kathrin Röggla, *1971 in Salzburg. Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg und Berlin, lebt in Berlin. Prosa, Theatertexte und Radioarbeiten. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a.: Reinhard-Priessnitz-Preis 1995, Solothurner Literaturpreis und Bruno-Kreisky-Preis 2005, Anton-Wildgans-Preis 2008, Arthur-Schnitzler-Preis 2012. Buchpublikationen (Auswahl): Abrauschen. Roman (1997); disaster awareness fair. zum katastrophischen in stadt, land und film. 2 Essays (2006); die alarmbereiten. 7 Prosastücke (2010); Publikumsberatung (mit Leopold von Verschuer, 2011); besser wäre: keine. essays und theater (2013); Die falsche Frage. Theater, Politik und die Kunst, das Fürchten nicht zu verlernen (2015).
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