Di., 19:00
LQ
WRITERS IN PRISON DAY – eine internationale Aktion des österreichischen P.E.N.-Clubs
Als Ehrengast eingeladen: MOHAMMED AL-AJAMI (Katar, freigekommen 2016) – WOLFGANG BÖCK liest die Texte des Gastes • MANFRED NOWAK (Professor für Internationales Recht und Menschenrechte, Universität Wien) stellt vor: Mario Villani/Fernando Reati: DESAPARECIDO. Erinnerungen aus einer Gefangenschaft (übersetzt von Helga Lion und Nathalie Weschitz, Löcker Verlag) • Inge Gampl, Aftab Husain, Ulrike Moschen, Ishraga Mustafa Hamid, Henriette Schröder, Günther Zäuner lesen Texte inhaftierter Kolleginnen und Kollegen • Begrüßung: HELMUTH A. NIEDERLE (Präsident P.E.N. Austria) • Moderation: WOLFGANG MARTIN ROTH (Writers in Prison-Beauftragter)
Drei Viertel aller in der UN vertretenen Staaten verstoßen massiv gegen die Meinungsfreiheit. Hunderte von Schriftsteller_Innen, Reporter_Innen und Blogger_Innen sitzen im Gefängnis: Sie vertreten ihre eigene Meinung.
Zu den Mechanismen staatlicher Repression gehören Inhaftierung, Folter und Ermordung. Es kommt zur Verurteilung wegen fingierter Anklagen bzw. wegen des Vorwurfs, Religion, Gott und Staatsoberhäupter zu beleidigen. In vielen Ländern treten noch unterschiedliche Separatisten, Befreiungsbewegungen, Widerstandsgruppen auf den Plan, die Schreibende verfolgen.
Das Writers-in-Prison-Committee des PEN International engagiert sich weltweit, um auf Unterdrückung aufmerksam zu machen und die Inhaftierten wieder frei zu bekommen.
Der österreichische P.E.N.-Club gibt mit diesem Abend Einblick in seine beherzten Initiativen.
Mohammed Ibn al-Dheeb al-Ajami, *1975, katarischer Staatsbürger, Literaturstudium in Kairo. Verhör im November 2011 zu seinem Gedicht Tunesischer Jasmin; Isolationshaft, 2012 Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen »Anstiftung zum Sturz des herrschenden Regimes« und »Beleidigung des Emirs«. Strafreduktion 2013, überraschende Begnadigung im März 2016. Al-Ajami is Honorary Member des amerikanischen und des deutschen PEN-Zentrums.
Manfred Nowak leitet seit 1992 das Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte, das er zusammen mit Felix Ermacora und Hannes Tretter gegründet hat. Von 2004 bis 2010 war er UN-Sonderberichterstatter über Folter. Seit 2011 ist er Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien.
Mario Villani lehrte als Physiker an der Universität von La Plata und arbeitete für die argentinische Atomenergiekommission. Im November 1977 von einer Gruppe bewaffneter Männer auf offener Straße in Buenos Aires entführt, bis August 1981 in fünf verschiedenen geheimen Folter- und Gefangenenlagern inhaftiert, musste er Zwangsarbeit verrichten. Zeugenaussagen u.a. vor der CONADEP (Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas) und im Prozess gegen die Junta im Jahr 1985. Seit 2003 lebt er in Miami.
– –
LQ – Literarisches Quartier | Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Stufenloser Zugang zu Galerie (GLZ) und Schmiede-Werkstatt (AS)
Barrierefreies WC im Erdgeschoss
Zu Veranstaltungszeiten Behindertenparkplatz vor dem Haus Schönlaterngasse 13
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede!