Do, 19:00
AS
POLIVERSALE 2016. 14. Abend – Zeitvermessung und Körperempfindung
URSULA KRECHEL (Deutschland) DIE DA. Ausgewählte Gedichte (Jung und Jung, 2013) • BERNARD NOËL* (Frankreich) KÖRPEREXTRAKTE. Gedichte französisch-deutsch (La Peau et les Mots, 2002 und Extraits du corps, 1958; Übersetzungen: Angela Sanmann, Wunderhorn Verlag, 2010) und DAS BUCH VOM VERGESSEN (Le Livre de l’oubli, 2012; Übersetzung: Margret Millischer, Leipziger Literaturverlag, 2015) • Mitwirkung: Margret Millischer • Einleitung und Moderation: Michael Hammerschmid • *Bernard Noël musste wegen einer akuten Erkrankung seine Lesungsteilnahme leider absagen. Michael Hammerschmid und Margret Millischer werden die zweisprachige Lesung seiner Gedichte und Prosa wie vorgesehen gestalten.
Ursula Krechel, *1947 in Trier, Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, zahlreiche Poetik-Dozenturen an verschiedenen Hochschulen. Seit 1972 freie Autorin von Romanen, Essays, Theaterstücken, Hörspielen und 12 Gedichtbänden, lebt in Berlin. Nüchtern konzentriert betreibt Ursula Krechel in ihrer Lyrik eine besondere Art von Bestandsaufnahme gesellschaftlicher Entwicklungen und vermisst mit schonungslosem Blick die Grenzen von Zeit-/Geschichte, Sprache und Vorstellungskraft. Die Gedichtsammlung »die da« reorganisiert die Gedichte von rund 8 zwischen 1977 und 2010 erschienenen Gedichtbänden in 8 Kapiteln zu quasi anderen Gedichtbänden und erneuert sie so von innen her, nämlich deren Zusammenhänge, die auch im Inneren der Gedichte, die immer einen Kontext einbeziehen und auf einen verweisen, eine wesentliche Rolle spielen. Bücher (Auswahl): Nach Mainz! Gedichte (1977); Mittelwärts. Gedichte (2006); Landgericht. Roman (2012); Stark und leise. Pionierinnen (2015).
Bernard Noël, *1930 in Sainte-Geneviève-sur-Argence, Aveyron, Dichter, Essayist, Kunst-Kritiker, Romancier mit einem vielgestaltigen Werk von über 60 Büchern, lebt im nordfranzösischen Maurigny. Fulminant und aktuell wie 1958 sind die »Extraits du corps« Bernard Noëls, in denen der Körper aus dem binären Denken befreit und in eine empfindungsgenaue Halluzinatorik übersetzt wird, die auch fürs Schreiben eine Art Gründungsakt(e) darstellt. »Das Buch vom Vergessen«, 2012 auf Französisch erschienen, nimmt das Schreiben und Denken des Unmöglichen beim »Vergessen« auf und variiert es in der Art einer Beobachtungsexerzitie. Bücher (Auswahl): Anna – nicht die, die ihr denkt. Prosa (2008); Un temps sans lieu. Poèmes (2013); Monologue du nous. Prose (2015); Oeuvres I-IV (P.O.L., 2010–2015).
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