Do, 19:00
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PETER ROSEI: WIENER DATEIEN. 2. Abend
Detailanalysen, Textausschnitte und Gesamtsicht – 2. Abend • DANIELA BARTENS (Literaturwissenschaftlerin, Universität Graz) spricht über den Roman Wien Metropolis (2005) – Peter Rosei liest ausgewählte Passagen aus dem Buch • zusammenfassendes Abschlussgespräch mit Daniela Bartens, Sebastian Fasthuber, Ronald Pohl und Peter Rosei
Peter Roseis zwischen 2005 und 2014 veröffentlichter Zyklus von fünf Romanen schlägt einen erzählerischen Bogen von der ersten Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges bis hinein in unsere unmittelbare Gegenwart, in der institutionalisierte Spekulation und ein eingefleischtes Hochstaplertum die Grundfesten der zweiten österreichischen Republik erschüttern. In einer Vielzahl von Szenen zeigt Rosei Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten in typischen Momenten ihres Lebens, in denen ihr Wesen zutage tritt, skizziert meist nebenbei ganze Lebensläufe und lässt gleichsam im Hintergrund die gesellschaftliche Entwicklung durchscheinen, aus der die beschriebenen Menschen ihr Selbstverständnis beziehen. Schillernd die Berechnenden, die Ehrgeizigen, die Skrupellosen, am Rande oder auf der Strecke bleibend die Warmherzigen, die Selbstlosen, die Empfindsamen und Anständigen. Eine bittere Komödie, mit genialen dramaturgischen Einfällen und feiner Ironie erzählt, einer letztlich verkommenen und morallosen Gesellschaft. Erst die gemeinsame Ausgabe aller fünf Romane unter dem neutralisierenden Titel Wiener Dateien erlaubt eine Beurteilung von Roseis kompositorischer und gesellschaftspolitischer Leistung.
Peter Rosei, *1946 in Wien, Studium der Rechtswissenschaften, seit 1972 freier Schriftsteller, lebt in Wien; Veröffentlichung von Romanen, Erzählungen, Hörspielen, Essays, Gedichten und Theaterstücken. Zuletzt erschienen die Romane: Geld! (2011); Madame Stern (2013); Die Globalisten (2014).
Daniela Bartens, *1962 in Graz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung der Universität Graz und Bearbeiterin u.a. der Vor- bzw. Nachlässe von Gerhard Roth und Werner Schwab. Zahlreiche Publikationen, insbesondere zur österreichischen Gegenwartsliteratur.
Sebastian Fasthuber, *1977 in Kirchdorf an der Krems. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien. Arbeitet als Literatur- und Musikkritiker für die Wiener Stadtzeitung FALTER, die Salzburger Nachrichten, sowie für Die Presse und Datum. Lebt in Wels und Wien.
Ronald Pohl, *1965, lebt und arbeitet in Wien, Feuilleton-Redakteur bei der Tageszeitung DER STANDARD, Veröffentlichungen von Romanen, Dramatik, Erzählungen und Gedichten. Zuletzt erschienen im Ritter Verlag: pound in pisa. Die Badeküsser (2012); die akte des vogelsangs. gedichte (2014).
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