Do, 19:00
AS
Katz und Kuhu, Körper und Sprach/spiel
MIEZE MEDUSA (Wien) liest aus Meine Fußpflegerin stellt Fragen an das Universum. Geschichten (Milena Verlag, 2016) • MARKUS KÖHLE (Wien) liest aus Kuhu, Löwels, Mangoldhamster. Die vier Jahreszeiten der Wolpertinger (mit Sabine Freitag, Sonderzahl Verlag, 2015) und stellt das zugrundeliegende Projekt vor • Einleitungen und Moderation: Daniel Terkl
Mit Ausnahme eines leidenschaftlichen Pamphlets gegen Halbherzigkeit in seiner Mitte ersteht die erzählerische Imagination in Mieze Medusas aktuellem Buch aus der Ich-Perspektive. Dieses Ego wechselt durch Geschlechter, Alter, Lebenssituationen und mit ihm Sprache, Interessen, Bezüge und Schmäh, während seine stetige Gegenwart ungefähr mit dem Veröffentlichungszeitpunkt und -land des Buches übereinstimmt. Die Geschichten erzählen unter anderem von ungewollt neoliberalem Unternehmertum in einer verfeinerten Variante der Umgangssprache seiner Akteure oder in kurzen Sätzen und in lakonischem Ton von rumänischen Holzknechten in Österreich. Eine je eigene Körper-Person-Welt-Beziehung, ein ständiges Ich-und-die-anderen klingt als Leitmotiv durch ein lustvolles Spiel mit Sprache, mit einzelnen Worten, mit Rhythmus.
Mieze Medusa, *1975 in Schwetzingen, Studium der Deutschen Philologie und Anglistik in Innsbruck, lebt in Wien. Poetry Slammerin, u.a. seit 2011 im Team MYLF mit Yasmin Hafedh und Poetry-Slam-Veranstalterin; Musikerin mit dem Hiphop/Rap-Bandprojekt mieze medusa & tenderboy; Autorin. Arbeiten für Theater, u.a. Freilich ist Österreich (2015); Buchpublikationen (Auswahl): Freischnorcheln. Roman (2008); Doppelter Textpresso (mit Markus Köhle, 2009); Mia Messer. Roman (2012).
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Ein Spiel mit Sprache liegt der Erfindung allerlei Wolpertinger, Mischwesen aus verschiedenen Tieren, Tieren mit Obst, Gemüse oder anderem, zugrunde; ihre Namen sind Portmanteaus wie »Blutrehegel«, »Paprikatze«, »Derridachs«. Mehr als fünfzig Beschreibungen von Markus Köhle stehen wie in einem Naturführer den einfallsreichen, von Sabine Freitag gezeichneten Darstellungen gegenüber. Es sind Fabel-hafte Charakterisierungen, deren Witz aus dem Spiel mit Assoziationen, Verschiebungen, allerlei Wortzusammensetzungen, Anspielungen und der genregemäß enthaltenen Moral erwächst.
Markus Köhle, *1975 in Nassereith, Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Rom, lebt in Wien. Literarisch, literaturkritisch, -wissenschaftlich und auch als Literaturveranstalter aktiv. Publikationen (Auswahl): Pumpernickel. Erzählungen (2003); Letternletscho. Ein Stabreim-Abcetera (2004); Couscous à la Beuschl. Episodenroman (2004); Brahmskoller. Mit Textvorhängen (2005); Riesenradschlag. Kolumnen (2007); Bruchharsch. Prosa (2009); Dorfdefektmutanten. Ein Heimatroman (2010); Hanno brennt. Roman (2012); Ping-Pong-Poetry (mit Mieze Medusa; Buch und CD, 2013).
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