Mo, 19:00
AS
räume für notizen | rooms for notes V
Visuelle, digitale und transmediale Poesie im globalen Kontext in Ausstellung, Performance, Lesung und Film • 83. Autoren-/Autorinnenprojekt der Alten Schmiede • WECHSELSTROM (AT — RENATE PITTROFF und CHRISTOPH THEILER) Liquid — processing text • BARTOLOMÉ FERRANDO (ES) Escritura sonora. Ganzkörperpoesie • HERBERT J. WIMMER (AT) wiener faltung — superhaiku • Konzept und Durchführung: GÜNTER VALLASTER und JÖRG PIRINGER • eine Kooperation der Alten Schmiede mit der galerie wechselstrom und der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, mit freundlicher Unterstützung des Massachusetts Institute of Technology und der Literar-Mechana
11.–13.1.+27.1. Seit nunmehr zehn Jahren widmet sich die Reihe »räume für notizen« der Wiener Autor/innen-edition ch der internationalen visuellen, digitalen und transmedialen Poesie, zuletzt erschien 2015 der Band 9 bewegte sprache/language in motion. Ebenso repräsentiert die galerie wechselstrom von Renate Pittroff und Christoph Theiler eine durch zahlreiche Projekte ausgewiesene ideale Plattform für transmediale Kunst im transkulturellen Austausch. So wurde 2014 eine erste Ausgabe der Veranstaltung »räume für notizen« realisiert, die als Kooperationsprojekt von Renate Pittroff, Christoph Theiler, dem Medienkünstler jörg piringer und dem Autor und Herausgeber der edition ch Günter Vallaster mit Mitwirkenden aus Norwegen, Russland, Deutschland und Österreich einen Nord- und Ostschwerpunkt setzte. Dieser geografische Rahmen wird in der Fortsetzung 2016 aufgenommen und mit visuell-, digital- und transmedial-poetischen Lesungen und Performances von Teilnehmer/innen aus den USA, Japan, Spanien, Ungarn und Österreich auf den Süden und Westen erweitert. Dadurch entsteht ein Querschnitt durch das gegenwärtige visuell-poetische Schaffen im weltweiten Kontext. Wie 2014 ist auch eine Ausstellung in der galerie wechselstrom, an der mehr als 50 Autor/innen und bildende Künstler/innen teilnehmen, ein integraler Bestandteil der Veranstaltung.
11.1. Das von wechselstrom (Renate Pittroff und Christoph Theiler) entwickelte Tool »Fluid Control« leitet in »Liquid – processing text« elektrische Impulse durch Wasserströme, deren mit der Hand erzeugte Bewegungen mit Synthesizer-Setups in fein abgestimmte, vielschichtige Sounds und Videos transformiert werden. Varianten des Projekts wurden bereits u.a. in Wrocław, Glasgow und Vancouver präsentiert, im Rahmen der »räume für notizen« wird bei den Klang-Bild-Modulationen der Akzent auf die Sprache gelegt. Bartolomé Ferrando geht in »Escritura sonora« dem Klang- und Geräuschspektrum der Schrift auf den Grund und vergegenständlicht und veranschaulicht die Laute. Durch Ganzkörperpoesie werden die phonetischen, visuellen und semantischen Komponenten der sprachlichen Handlungen poetisch ausgelotet. herbert j. wimmer präsentiert »wiener faltung – superhaiku«, dessen Rahmen durch »Koexistenzenkontexte« gesetzt wird: »lesung & bild & schrift & schriftbild FALTEN sich: ineinander ein / ineinander auf«.
12.1. »#!« (ausgesprochen als »shebang«) von Nick Montfort besteht aus poetischen Texten, die neben den kurzen Computerprogrammen, die sie erzeugten, präsentiert werden. Die Gedichte, die in neuen und bestehenden Formen gehalten sind, stellen Untersuchungen über die Eigenschaften dar, die Poesie als solche erkennbar machen, beispielsweise über Code und Berechnung, Auslassungen, oder das Alphabet. »#!« greift eine Tradition von mehr als fünfzig Jahren regelhaften und konzeptuellen Schreibens auf und steht als computergenerierte Poesie in einer Reihe mit Werken von Brion Gysin und Ian Sommerville, Alison Knowles und James Tenney, Hugh Kenner sowie Joseph P. O’Rourke und Charles O. Hartman. Tomomi Adachi zeigt einen Querschnitt durch sein poetisches Schaffen, das sich an den Schnittstellen von visueller Poesie, Soundpoesie, Tanz, Performance, elektronischer Musik und Videokunst bewegt. Ein Augenmerk liegt dabei auf dem Sichtbarmachen visueller Elemente der Musik und den Wechselwirkungen von Gesten, Stimmen und Elektronik. Seine Performance beinhaltet auch Beispiele historischer japanischer Soundpoesie. Das Werk von Brigitta Falkner kennzeichnet intensive Auseinandersetzungen mit Formen, Perspektiven und Regeln in Sprache und Bild, die sie in Texten, Zeichnungen, Comics und Kurzfilmen zu höchst poetischem Ausdruck bringt. Sie präsentiert eine Auswahl neuerer filmischer Arbeiten, u.a. »Strategien der Wirtsfindung« und »Glory Hole«.
13.1. In der Text-Bild-Performance »Mondgesichter« geht Kinga Tóth den Fragen nach, ob Veränderung von »Normalzustand« gleich Wahnsinn ist und das Überleben eine Art Mutation. jörg piringer präsentiert »was wird«, eine laut-, video- und codepoetische Performance: »aus einem wort werden viele, werden zeichen, werden laute, wird bewegung, wird rauschen, wird eine ganze welt«.
27.1. Andrea Zámbori zeigt Zeichnungen, Sprungbilder zwischen Zeichenstrich und Zeichen, Text-Bild-Interaktionen aus »Herzbau« und die Text-Bild-Animation »Gefühlsknödel«. Günter Vallaster präsentiert eine Auswahl visueller Poesie von »wiesohelles« bis »am sims« in Lesung und animierter Form.
Tomomi Adachi, *1972 in Kanazawa, Japan. Musiker, Komponist, Sound-Poet, Installationskünstler, gelegentlich Theaterregisseur. Studium der Philosophie und Ästhetik an der Waseda-Universität in Tokio. Improvisationen mit Musik, Sprache, Live-Elektronik und selbstgebauten Instrumenten. Kompositionen für seinen Punk-Chor »Adachi Tomomi Royal Chorus«. Aufführungen von Werken u.a. von John Cage, Cornelius Cardew, Christian Wolff, Tom Johnson, Dieter Schnebel, Takahashi Yuji, Yuasa Joji und Fluxus einschließlich Weltpremiere und Japan-Premiere von Cages Variations VII, Europera 5 und Wasserwanderung. www.adachitomomi.com
Brigitta Falkner, *1959 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien. Bücher, Texte, Zeichnungen, Fotos, Comics, Kurzfilme. Einzelpublikationen zuletzt: Populäre Panoramen I (2010); Flugschrift (Hg. D. Sperl, 2015). Publikationen in Zeitschriften und Anthologien. Radiophone und audiovisuelle Arbeiten; Kurzfilme (zuletzt): Flüchtige Architekturen (Vimeo, 2012); THE MAKING OF (Vimeo, 2012); LE LIVRE COMME OBJET POETIQUE (Dailymotion/Centre Pompidou, 2013); STRATEGIEN DER WIRTSFINDUNG (Vimeo, 2013); GLORY HOLE (Forum Stadtpark, 2014). Einzel- und Sammelausstellungen (u.a. in Wien, München, Kassel). Auszeichnungen (zuletzt): Heimrad-Bäcker-Preis (2010); Preis der Stadt Wien für Literatur (2011); Filmpreis Textfilm made in Austria (2014).
Bartolomé Ferrando, *1951 in Valencia, Professor für Performancekunst und intermediale Kunst an der Polytechnischen Universität Valencia. Visuelle Poesie, Lautpoesie, Objektkunst, poetische Installationen, Performances. Mitglied der Gruppen »Flatus Vocis Trio« und »Taller de Música Mundana y Rojo«. Buchpublikationen u.a.: La mirada movil. A favor de un arte intermedia (2000); El arte intermedia. Convergencias y puntos de cruce (2003); zahlreiche Veröffentlichungen auf CD und DVD. Begründer der Zeitschrift Texto Poético. www.bferrando.com
Nick Montfort, *1972 in den USA, lebt in Cambridge, Massachusetts. Außerordentlicher Professor für digitale Medien am Massachusetts Institute of Technology. Leiter des Projekts »The Trope Tank«, das sich der Entwicklung neuer poetischer Formen und eines neuen Verständnisses digitaler Medien widmet. Interaktive Literaturprojekte und Entwicklung von Poesie-Generatoren, zahlreiche Buchveröffentlichungen zur digitalen Poesie, zuletzt: World Clock (2013). nickm.com
jörg piringer, *1974 in wien, lebt dort noch immer. arbeitet in den lücken zwischen sprachkunst, musik, performance und poetischer software. http://joerg.piringer.net
Renate Pittroff, *1963 in Deutschland, lebt und arbeitet seit 1982 in Wien. Regisseurin. Sie arbeitet in den Bereichen experimentelles Theater, Medienkunst und Social Sculpture. Letzte Arbeiten: Tracker Dog (2008); Samenschleuder (2009); RE-ENTRY – Leben in der Petrischale (Oper für das Oldenburgische Staatstheater, 2010); Wackelstein-Prothesen (Installation, 2014); FLUID CONTROL – Media Evolution in Water (2012–15). www.wechsel-strom.net und www.meyerhold-unltd.info
Christoph Theiler, *1959 in Deutschland, lebt und arbeitet seit 1982 in Wien. Studium in Nürnberg, Stuttgart und Wien. Kompositionen für Kammermusik, Orchester, elektronische Musik, Arbeiten für Hörspiel und Kunstradio. Klanginstallationen, Media Art, Social Sculpture. Letzte Arbeiten: REPLY (Mailingaktion zum Mozartjahr, 2006); Samenschleuder (2009); KALBSEMBRYONENVERKOSTUNG. Media Hack (2009); PIEFKEDENKMAL (Denkmal aus Cortenstahl in Gänserndorf, 2009); VERGESSENHEIT – GEGENWERT – ZUCKER – 3 Litfaßsäulen am Yppenplatz Wien (2010); RE-ENTRY – Leben in der Petrischale (2010); FLUID CONTROL – Media Evolution in Water (2012–15). www.wechsel-strom.net und www.piefkedenkmal.at
Kinga Tóth, *1983 in Sárvár (Ungarn), lebt in Ungarn und Deutschland. Schriftstellerin, Visuelle Poetin und Klangdichterin, Performerin, Sprachwissenschaftlerin und Kulturmanagerin. Redakteurin der Kunstmagazine Palócföld und Roham. Songwriterin und Frontfrau des »Tóth Kína Hegyfalu-Projekts« sowie Vorstandsmitglied des József-Attila-Kreises für junge Schriftsteller. Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart 2013. Teilnahme an internationalen Festivals, zuletzt 2015 in Prag, Trnava und Bratislava. Buchpublikationen zuletzt: ZSÚR (2013); ALL MACHINE/Allmaschine (2014). http://tothkinga.blogspot.de/
Günter Vallaster, *1968 in Schruns/Vbg., lebt in Wien. Studium der Germanistik und Geschichte in Innsbruck, Mitarbeit in Forschungsprojekten, Autor und seit 2004 Herausgeber der edition ch. Zuletzt: am sims (mit Zeichnungen von Andrea Zámbori und Übersetzungen von Juliana V. Kaminskaja und Mark Kanak, 2013). www.guenter-vallaster.net und www.editionch.at
herbert j. wimmer, *1951 in melk/nö, aufgewachsen in pöchlarn, lebt in wien. schreibt, fotografiert, collagiert, installiert, zeichnet (The Infinite Drawing Series). Zuletzt: Tote im Text (2015).
Andrea Zámbori, *1986 in Nyíregyháza (Ungarn), lebt in Ulm. Studium der bildenden Kunst, der deutschen Sprache und Literatur an der Hochschule Nyíregyháza. Grafiken, Visuelle Poesie, Malerei, Illustrationen, Fotografie. Mitglied des Kreativ-Teams Edition Direkt-Fanzine Budapest. Veröffentlichungen in Zeitschriften (zuletzt: etcetera, V) und Anthologien (zuletzt: bewegte sprache/language in motion, 2015). Buchpublikation: Herzbau (2014). www.andreazambori.com
(Günter Vallaster, jörg piringer)
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Barrierefreies WC im Erdgeschoss
Zu Veranstaltungszeiten Behindertenparkplatz vor dem Haus Schönlaterngasse 13
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede!