Di, 19:00
LQ
JONKIPEL – Koehne Quartett
Wolfgang Seierl Jonkipel, Anton Webern Fünf Sätze Op. 5 für Streichquartett. Mit dem Koehne Quartett: JOANNA LEWIS (Violine), ANNE HARVEY-NAGL (Violine), LENA FANKHAUSER (Viola) und MELISSA COLEMAN (Violoncello), GINA MATTIELLO (Rezitation, Performance) und WOLFGANG SEIERL (Elektronik, Performance)
Anlässlich der Verleihung des Gert-Jonke-Preises 2013 entstand im Auftrag der Gert-Jonke-Gesellschaft „DIS EINS“ für SprecherIn, Streichquartett, vier Schwingkreisel und Elektronik, welches im Frühjahr 2013 dim Stadttheater Klagenfurt uraufgeführt wurde. Diese Komposition ist der Ausgangspunkt für die nun rund 50-minütige multipolare Situation JONKIPEL:
Ein Archipel ist eine Meeresregion mit vielen Inseln und meint nicht allein die zusammen liegenden Inseln, sondern auch das zwischen den Inseln und Inselgruppen liegende Meeresgebiet.
In diesem Projekt versuche ich, mich dem Werk des prominenten, 2009 verstorbenen österreichischen Schriftstellers Gert Jonke in Form einer Navigation durch den Archipel „Jonkescher Sprachinseln“ anzunähern. Die Werke, auf die in dieser Arbeit Bezug genommen wird, sind der Roman „Der ferne Klang“, die Kurzgeschichte „Der Projektor“, das Gedicht „Lendkanal“ und die Novelle „Geblendeter Augenblick. Anton Weberns Tod in Mittersill“. In der Auseinander-setzung mit diesen greife ich auf bereits bestehende eigene, auf das Werk Gert Jonkes Bezug nehmende Arbeiten sowohl aus dem bildnerischen als auch aus dem musikalischen Bereich zurück („Der Projektor/Le Projecteur“ 2006, „DIS EINS“ 2013) und erarbeite unter Verwendung von Streichquartett, Sprecherin/Performerin, Elektronik und Video eine multipolare Situation aus 5-6 Modulen (u. a. unter Verwendung der Tonaufnahme des von Gert Jonke 2002 in Mittersill gesprochenen Textes „Geblendeter Augenblick“).
Wolfgang Seierl
Das Koehne Quartett, 1987 gegründet von Joanna Lewis, zählt zu den überragenden Interpreten zeitgenössischer Musik in Mitteleuropa. Das Repertoire des Quartetts spannt einen großen musikalischen Bogen von klassischen Komponisten für Streichquartett bis zu Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Von Beginn an suchte das Quartett vor allem die enge Zusammenarbeit mit den Komponisten, deren Musik es spielt, um eine möglichst hohe authentische und lebendige Interpretation ihrer Werke zu erreichen. Was mit Werken Graeme Koehnes – einem der renommiertesten und facettenreichsten Komponisten Australiens – begann, setzt sich seither konsequent mit österreichischen Zeitgenossen wie Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik, Francis Burt, Thomas Pernes, Gerd Kühr, Thomas Larcher oder Wolfgang Liebhart fort. Dieses Arbeitsprinzip des Koehne Quartetts, musikalisches Neu-land gemeinsam mit dem Komponisten zu betreten, wurde durch die Teilnahme an Meisterklassen beim Alban Berg Quartett, dem Amadeus und dem Brodsky Quartett, bei Hatto Beyerle und György Kurtág wesentlich beeinflusst. www.koehnequartett.com
Gina Mattiello tritt seit 1999 als Performerin in experimentellen Theaterproduktionen auf. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Aufführung von zeitgenössischen Texten und Partituren zwischen den Bereichen Theater und Neuer Musik. Stimmausbildung am Institute for Living Voice in Belgien mit u.a. David Moss, Meredith Monk und Phil Minton. Abschluss des Masterstudiums Théâtre Musical an der Hochschule der Künste Bern u.a mit Franziska Baumann (Stimme) und literarisches Schreiben mit Auszeichnung.
www.ginamattiello.com
Wolfgang Seierl, 1955 in Wien geboren, Studien an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Malerei), an der Universität Wien (Philosophie, Musikwissenschaft), an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Gitarre Konzertfach, Musik-pädagogik), und an der Hochschule/Universität für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg (Komposition, Musikwissenschaft), lebt als freiberuflicher bildender Künstler, Musiker und Komponist in Wien. Zahlreiche Ausstellungen, Aufführungen und Konzerte im In- und Ausland, zahlreiche Auszeichnungen für sein bildnerisches wie musikalisches Werk, u. a. Slavi-Soucek-Preis für das druckgrafische Werk 2002 und Staatsstipendium für Komposition 2003. www.seierl.com
– –
LQ – Literarisches Quartier | Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Stufenloser Zugang zu Galerie (GLZ) und Schmiede-Werkstatt (AS)
Barrierefreies WC im Erdgeschoss
Zu Veranstaltungszeiten Behindertenparkplatz vor dem Haus Schönlaterngasse 13
Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen in der Alten Schmiede!