So, 11:00
AS
Literatur im Herbst: Stimmen aus dem Iran: Matinée Literatur und Macht
mit Monireh Baradaran, Amir Hassan Cheheltan und Josef Haslinger
Moderation: Kurt Scharf
Monireh Baradaran, geboren 1955 in Täbris (Nordwest-Iran), wuchs in Teheran in einer politisch engagierten Familie auf. Den Kampf gegen die Diktatur und für die Demokratie haben Monireh Baradaran und ihre Angehörigen teuer bezahlt – mit Gefängnisstrafen, Verschlep pun gen und Hinrichtungen. Seit 1991 lebt Monireh Baradaran im Exil in Deutschland. Hier nahm sie ihr unterbrochenes Studium der Sozialwissen schaften wieder auf und begann ihre schmer zhaften Erlebnisse niederzuschreiben. Sie verfasst Artikel, Erzählungen und Buchkritiken für verschiedene iranische Zeitschriften, die im Exil publiziert werden. 1999 erhielt sie die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. Ihr autobiografischer Bericht Erwachen aus dem Albtraum. Meine Jahre in den Gefängnissen von Teheran erschien 2013 auf Deutsch.
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Amir Hassan Cheheltan, geboren 1956 in Teheran, absolvierte sein Studium der Elektrotechnik in England. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er 1976 mit der Veröffentlichung des Erzählbands Ehefrau auf Zeit. 1980–88 war er Soldat im ersten Golfkrieg. Währenddessen entstand sein erster Roman, Die Klage um Qassem, der im Iran erst 2002 unter strengen Auflagen erscheinen durfte. 1998 stand Cheheltans Name auf einer Liste verfemter Schriftsteller. 2007 erschien der Roman Iranische Morgenröte in zensierter Fassung. Dessen Auszeichnung als bester iranischer Roman des Jahres lehnte der Autor aufgrund der Zensur ab. Cheheltan hielt sich mit seiner Familie ob der Bedrohung durch das Regime zwei Jahre in Italien auf, lebte dann in Berlin, Los Angeles und heute wieder in Teheran. Cheheltan verfasst Drehbücher (das Script zu Cut! Verbotene Zone, 2004) und schreibt Essays, die seit 2004 auch in deutschen Medien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und Lettre International) erscheinen. In deutscher Sprache liegen von ihm vor: Teheran Revolutionsstraße (Welt-Erstveröffentlichung, 2009), Amerikaner töten in Teheran (Welt-Erstveröf fentlichung, 2011), Teheran, Stadt ohne Himmel:Eine Chronologie von Albtraum und Tod (2012), Iranische Dämmerung (2015) und Der Kalligraph von Isfahan (Welt-Erstveröffentlichung, 2015).
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Josef Haslinger, geboren 1955 in Zwettl, lebt als freier Schriftsteller in Wien und Leipzig. 1986 bis 1995 Mitorganisator der »Wiener Vorlesungen zur Literatur«. Seit 1996 lehrt er literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, dessen Co-Direktor er ist. Präsident des deutschen P.E.N.-Zentrums. Zu seinen bekanntesten Werken zählen: Politik der Gefühle. Essay (1987); Opernball. Roman (1995); Das Vaterspiel.Roman (2000); Zugvögel.Erzählungen (2006); Phi Phi Island. Ein Bericht (2007).
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Kurt Scharf, geboren 1940 in Landsberg an der Warthe (heute Polen), studierte Rechtswissenschaften in Berlin und war lange Jahre Mitarbeiter der Goethe-Institute in Teheran, Porto Alegre, Berlin, Istanbul und Lissabon. Er ist Mitbegründer des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin sowie Übersetzer und Herausgeber von Lyrik und Prosa aus dem Persischen, Portugiesischen und Spanischen. Kurt Scharf lebt in Berlin und Salobreña (Spanien).
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