Do, 19:00
LQ
DRAGO JANČAR
DRAGO JANČAR (Ljubljana) zweisprachige Lesung (slowenisch – deutsch) aus DIE NACHT, ALS ICH SIE SAH. Roman* (To noč sem jo videl, Modrijan založba, 2011; aus dem Slowenischen von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olof, FolioVerlag, 2015) • Einleitung und Autorengespräch: CORNELIUS HELL (Wien) • Lesungsmitwirkung und Übersetzung: KLAUS DETLEV OLOF (Klagenfurt) • * Neuerscheinung Herbst 2015 • In Zusammenarbeit mit BUCH WIEN ʼ15, dem FolioVerlag (Wien – Bozen), mit freundlicher Unterstützung des SKICA – Slowenisches Kulturinformationszentrum in Österreich
Die Nacht, als ich sie sah: In einer Nacht, kurz nach Neujahr 1944, führt eine Gruppe von Tito-Partisanen Veronika Zarnik und ihren Mann Leo aus ihrem Schloss in Slowenien ab, von da an verlieren sich ihre Spuren. Aus den Erinnerungen von fünf Personen setzt sich das Bild einer schillernden jungen Frau zusammen: Pilotin, Liebhaberin von Papageien, Alligatoren und Pferden.
Der Offizier, die Mutter, der deutsche Wehrmachtsarzt, die Haushaltshilfe, der Partisan berichten von einer unbändigen Lebensfreude, die jenseits des politischen Geschehens ein privates Idyll aufrechtzuerhalten sucht. Bis der Strom der Geschichte diese Illusion mit sich fortreißt.
Aus der Begründung der Jury zum Jean-Améry-Preis für Essayistik: In vielen Büchern bis hin zu dem zuletzt erschienenen Essayband »Brioni« hat sich Jančar als eigenständiger Denker, souveräner Stilist und als ein Autor erwiesen, der die mitteleuropäische Geschichte mit all ihren Verwerfungen aufnimmt, um immer neu die Grundfragen unserer Epoche zu verhandeln.
Drago Jančar, *1948 in Maribor, Schriftsteller und Essayist. Studium der Rechtswissenschaften, Engagement in der Opposition. Ab 1980 leitender Verlagslektor in Ljubljana, Mitarbeit an der einflussreichen Kulturzeitschrift Nova Revija. 1987–1991 Vorsitzender des slowenischen PEN-Zentrums. Er lebt in Ljubljana. Wichtige Auszeichnungen: 1993 France-Prešeren-Preis, 2007 Jean-Améry-Preis für Essayistik, 2011 Europäischer Literaturpreis. Werke (Auswahl): Galjot (1978; dt. 1991/2015); Severni sij (1984, dt. Nordlicht, 1990/2011); Zvenenje v glavi (1998; dt. Rauschen im Kopf, 1999); Katarina, pav in jezuit (2000, dt. Katharina, der Pfau und der Jesuit, 2007); Brioni (2002, dt. Brioni und andere Essays); Luzias Augen. Erzählungen (2005); Graditelj (2006; dt. Der Wandler der Welt. Der Mythos von Dädalus, 2007); Drevo brez imena (2008; dt. Der Baum ohne Namen, 2010).
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