Do, 19:00
AS
Textvorstellungen – Motto: Irreale Wirklichkeiten
Lesungen von MAX HÖFLER (Graz) wies is is. ein mondo cane machwerk (Ritter Verlag, 2014) • PAUL FERSTL (Wien) Die gute Küche der Spartaner. Erzählung (Daniel Bauer Verlag, 2015) • SONJA HENISCH (Wien) Theodora oder die Quadratur des Seins. Roman (Bibliothek der Provinz, 2014) • Reihe Textvorstellungen – Lesungen, Diskussion • Redaktion und Moderation: RENATA ZUNIGA
Mondo, ein Filmgenre aus den 1960er Jahren, das menschliche Verhaltensweisen scheinbar willkürlich aneinanderreiht, wurde dem Grazer Autor Max Höfler zur Grundlage für sein »mondo cane machwerk wies is is«. Eine große Zahl separat ineinanderfließende Bilder, ohne explizite Protagonisten und ohne eine durchgängige Handlung, lassen eine Art Hyperhandlung entstehen, wobei dieses Überangebot an Handlung das narrative Konzept als solches ad absurdum führen soll. Bei diesem Text, der ohne Interpunktion auskommen muss, wurde vom Autor besondere Bedachtnahme auf die Rhythmik gelegt.
Theodora, der Name der Tochter eines Bärenbändigers, der von ihrem späteren Ehemann, dem oströmischen Kaiser Justinian I., mit den Mosaiken von Ravenna ein weltberühmtes Denkmal gesetzt wird, gibt dem Roman von Sonja Henisch seinen Titel. Die Parallelgeschichte, die in unserer Zeit spielt, handelt von der Begegnung zweier Frauen. Eine der beiden heißt Dora und hat große Ähnlichkeit mit der Kaiserin auf den Bildern. Bei der anderen Frau verdichten sich zunehmend innere Bilder, die darauf schließen lassen, dass Theodora und Dora ein und dieselbe Person aus zwei unterschiedlichen Leben sind.
Wolf hätte allen Grund sich zu freuen, meinen die anderen, aber die Unterzeichnung des Vertrags, der das Ende seiner Arbeitslosigkeit für ein Jahr lang bedeutet, lässt keine Begeisterung bei ihm aufkommen. Nachvollziehbar schildert Paul Ferstl in seiner Erzählung »Die gute Küche der Spartaner« die Freudlosigkeit einer auf dem Neoliberalismus basierenden Arbeitswelt, und eine Parallelerzählung, in der der Protagonist als Kind seine Sommerferien mit Onkel und Tante verbringt, thematisiert Verhaltensweisen von Erwachsenen Kindern gegenüber, die der Nährboden für lebenslange Minderwertigkeitsgefühle sind.
(Renata Zuniga)
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