Mo, 19:00
AS
Momentaufnahmen. Kostbares aus dem Archiv I – Club poétique: ILSE AICHINGER • PETER RÜHMKORF
Zwei Prologe zur 41. Literarischen Saison der Alten Schmiede • Annalena Stabauer und Johannes Tröndle stellen vor: ILSE AICHINGER: verschenkter rat (Lesung im Rahmen der Reihe Club poétique, 9.12.2003 – Aufnahme und Schnitt: August Bisinger) – ergänzt durch eine Aichinger-Interpretation von ERICH FRIED (5. Internationales Autorenseminar der Alten Schmiede über Ilse Aichinger, 16.–20.10.1980; Audiozuspielung) • PETER RÜHMKORF: Gedichte (Lesung im Rahmen der Reihe Club poétique, 25.4.2005 – Aufnahme und Schnitt: August Bisinger)
In den ersten Jahren nach der Gründung 1975 dokumentierte das Literarische Quartier seine Veranstaltungen lediglich sporadisch, seit der Einführung von Projekten und längerfristigen Reihen jedoch systematischer, vor allem all jene Lesungen, Vorträge und Tagungen, deren singuläre oder exemplarische Qualität vorab vermutet werden konnte. Die Entscheidung, nicht lückenlos zu dokumentieren, nahm Versäumnisse mit der Begründung in Kauf, dem aktuellen Geschehen eine ungeteilte Konzentration gewinnen zu wollen.
Wiederbegegnungen mit vier singulären Dichterinnen und Dichtern, die in der Alten Schmiede selbst nicht mehr gegenwärtig sein können, sollen an zwei Abenden der 41. Saison als Prolog vorangehen: Es ist eine Einladung zur gemeinsamen Nachschau, deren Anliegen nicht Bestandsaufnahme, sondern Vergegenwärtigung ist.
Ilse Aichinger, *1921 in Wien, zählt seit ihrem Roman Die größere Hoffnung (1948) zu den bedeutendsten und prägnantesten Stimmen der deutschsprachigen Literatur nach 1945. Ihre Werke beharren gegenüber der gesellschaftlichen Tendenz zur Selbstgewissheit auf den Fragen, die ungestellt sind, und entwickeln dafür, analytisch scharf und zugleich poetisch, eine widersetzliche Sprache.
Peter Rühmkorf, *1929 in Dortmund, †2008 in Roseburg/Schleswig-Holstein, fand in Erweiterung traditioneller Formensprache zu einer unverwechselbaren, in Haltung und Tonfall höchst gegenwärtigen Lyrik: Aufklärerischer Gestus verbindet sich mit avancierter Spracharbeit und einer Vorliebe für Parodie und (selbst-)ironische Brechung.
(Annalena Stabauer, Johannes Tröndle)
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