Do., 19:00
LQ
WELTBEFRAGUNG – ILIJA TROJANOW
2. Gespräch: STEPHAN SCHULMEISTER (Wirtschaftswissenschaftler, WIFO) zum Thema FINANZAKROBATIK • in Zusammenarbeit mit der »ersten österreichischen Boulevardzeitung« AUGUSTIN
28.5.+23.6. Nur wenige Autoren der gegenwärtigen deutschsprachigen Erzählliteratur stellen sich mit ihren Buchpublikationen ausdrücklich in den Dienst gesellschaftspolitischer Aufklärung. Mit seinen Sachbüchern Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte (mit Juli Zeh, 2009) und seinem »Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus« Der überflüssige Mensch (2013) hat Ilija Trojanow wichtige Beiträge zu einer unabdingbaren öffentlichen Auseinandersetzung über die fatalen und inhumanen Entwicklungen der europäischen Gesellschaften und der offensichtlichen Erosion der oft beschworenen »europäischen Werte« geleistet.
In sechs Gesprächen mit Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft thematisiert Ilija Trojanow entscheidende Entwicklungen der Gegenwart auf der Suche nach einem Verständnis, das zu neuen Aufbrüchen führen kann.
Zu seinen Gesprächsvorhaben notiert Ilija Trojanow: 28.5. Mehr Reichtum denn je, aber es ist kein Geld vorhanden. Wenn es um die Finanzen geht: Widersprüche über Widersprüche. Analysten sind die modernen Quacksalber, die Privatisierung der Wirtschaft und des Finanzwesens schreitet voran. Wer sind die Spieler, wer die Croupiers, wer sitzt am Tisch, wer bestimmt die Spielregeln?
Stephan Schulmeister, *1947, Wirtschaftswissenschaftler, ab 1972 am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) tätig. Forschungsschwerpunkte: Finanzmärkte und internationaler Handel. Universitätslektor; zahlreiche Publikationen, zuletzt u.a.: Mitten in der großen Krise. Ein »New Deal« für Europa (Wiener Vorlesungen, 2010).
Ilija Trojanow, *1965 in Sofia; 1971 Flucht der Familie, politisches Asyl in Deutschland. 1972–1984 Schulbesuch in Kenia, Studium der Rechtswissenschaften und Ethnologie in München, Verlagsgründungen. 1999 Übersiedlung nach Mumbai, lebte 2003–2007 in Kapstadt, seit 2008 in Wien. Sachbücher und Reiseführer über Afrika, Übersetzung afrikanischer Autoren. 1996 erster Roman Die Welt ist groß und Rettung lauert überall (1996). Weitere Buchveröffentlichungen (Auswahl): Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land (1999); Der Weltensammler. Roman (2006); Die fingierte Revolution. Bulgarien, eine exemplarische Geschichte (2006); Der entfesselte Globus. Reportagen (2008); Ferne Nähe. Tübinger Poetik-Dozentur (mit Feridun Zaimogli, 2008); Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte (mit Juli Zeh, 2009); Oberammergau. Richard F. Burton zu Besuch bei den Passionsspielen (2010); EisTau. Roman (2011); Der überflüssige Mensch. Essay (2013).
Die »erste österreichische Boulevardzeitung« Augustin wird als Kooperationspartner über die Gesprächsreihe berichten.
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